Es gibt im Moment, grob gesagt zumindest, zwei Sorten Autolenker:
Die Opfer, die schleichen, den Verkehrsfluss blockieren und langsamer sind wie Du.
Die Irren, die Vollpfosten die trotz aller Unwetterwarnungen immer noch schneller sind wie Du.
So. auf meiner gestrigen Reise quer durch die Republik konnte ich in den beiden Gruppen etliche Nuancen feststellen, schauen Wir doch mal was es da so alles gibt.
So gehen dem geneigtem Fahrer zum Beispiel die „Sniper“ auf den Sack, das sind diese, die Morgens früh aufstehen, das Auto zugeschneit vorfinden und sich eine Schießscharte in die Frontscheibe kratzen, dann die Familie einpacken und nicht wissend was um die rum passiert Richtung Autobahn lenken. Man sollte solche Leute allesamt erschießen! Echt. Unfassbar, man hat ja bei spiegelglatter Straße ja nicht genug zu tun mit seinem eigenem Fahrzeug, den Leuten drumherum, und dem Verkehr an sich, so darf man auch für solche mitdenken, zumal auch wenn der Sniper blinkt, oder irgendwie sonst auf sich aufmerksam machen mag, sieht man es vor lauter Schnee ja nirgendwie.
Denn gibt es die mit der Hoffnung. Die kratzen die Frontscheibe komplett, lassen aber ansonsten das Fahrzeug wie vorgefunden. Die hoffen dann dass auf dem Weg nach Nirgendwo der restliche Schnee schon schmelzen wird. Was die aber nicht überlegen das Warme Dach der Scheißmühle bildet Wasser, die Kalte Luft macht aus dem Schnee eine harte Masse, die dann ab und an bei Bodenwellen oder Löchern in der Straße feuchtfröhlich durch die Botanik geschleudert wird. Mit ungeahnten Kräften wohlgemerkt. Ein Scheinwerfer des Granada dürfte am eigenem „Glas“ erfahren was so eine Platte anstellen kann.
Eine beeindruckende Mehrheit der mit der Hoffnung sind übrigens Unnutzsuvbeweger. Tja, schon Scheiße wenn man sich eine Krücke an’s Bein bindet wo man nicht fähig ist den Schnee vom Dach zu schippen.
Dann gibt es selbstredend die die immer noch nicht begriffen haben das Sommerreifen auf Schnee, und Eis nix tun. So verringert sich ein 30 Sekunden Ampelfluss von 30 Autos auf drei, weil sich die Gentleman und die Ladies mit 185er Sommerschlappen auf dem Eis nur in Zeitlupe bewegen, wenn überhaupt.
Was sind das alles für Leute, haben die Neuwagenmanufakturen schon so viele Knöpfe für die Lenker (ich schreibe jezzt absichtlich Lenker, Fahrer sind welche die der Maschine befehlen was diese zu tun hat), dass das Basiswissen der letzten 100 Jahre verloren ging?
So beobachte ich immer wieder wie Leute mit voll eingeschlagenen Rädern versuchen aus Knieehochen Schnee zu fahren, ohne ein mal dran zu denken das es so nicht funzen wird.
Oder die Leute die erst einmal über einen 50cm hohen Schneeeishaufen am Rande der Straße, also 90 Grad Wand wegen Schneepflug und so, fahren mögen um zu parken. Siehe da, wäre es eine Mauer würden die dann gleich agieren?
Oder die wo sich auf Topfebener Fahrban im Schnee festfahren können. Und anstatt mal kurz zu überlegen was man tun könnte, ich hätte da spontan so einige Ideen, wie Fussmatten unter Antriebsräder, versuchen geradeaus zu lenken, bissl vor, bissl hin, Auto freibuddeln wenn’s sein muß mit bloßen Händen.
Eine Schippe, ein paar Handschuhe und ein Feger scheint aber nur der Altwagenbesitzer mit sich zu füren, auch dann wenn die Altwagen die letzten sind die stecken bleiben, ob das am Fahrzeug, fahrerischem Können, der Tatsache das die meisten Altautos in der Garage stehen, oder weil es ein Zufall ist, das lasse ich so stehen.
Das solches Werkzeug an Bord ist, das ist doch ein Wunschdenken, genausowenich wird man erleben das der Neuwagenbesitzer Sachen wie Feger, Eisspray (wenn er von der Verügbarkeit einer solchen Mixtur überhaupt in Kenntnis ist), Kratzer, Hanschuhe mit sich führt und nicht im Auto lässt.
Da kann man sein Blauefingerwunder erleben wenn man zuerst 20cm Neuschnee und Eis mit bloßen Händen vom Auto schrubben muss um an die Türe zu kommen wo der Schließmechanismus noch funktioniert.
Wie viel muss denn noch im Radio geplärrt werden? Es ist WINTER. Da ises kalt, da ises unangenehm, das mag der Neuwagen genauso wenig wie mein Altauto.
Oder was ist mit den die eine glatte Steigung vor sich haben und dann im tiefstem Punkt bis zum Stillstand abbremsen um dann im 1sten Gang anzufahren? Haben die Leute nicht gelernt das man den Schwung nutzen sollte? Mir geht es umsomehr auf die Nerven weil ich keine ABSESPUSBAHK habe die die Dämlichkeit einer solchen Idee ausgleichen kann. So muss ich hinter denen komplett stehen bleiben, warten bis sich das Mongopack mit 2km/h den Berg hochrappelt, um dann mehr oder minder gekonnt, mit tanzendem Heck, dauernd zwischen ersten und zwotem Gang schaltend, mit durchdrehenden Rädern, wild im Schneewühlend einen Hang hocharbeite den ich locker hochrutschen würde wenn mir keiner den Weg versperrt hätte.
Selbst bei solchen „Anfahrern“ gibt es grenzdebile Idioten die dann mitten am Hang doch stehen bleiben weil die merken das es zu rutschich ist um das zu tun was die gerade getan haben, so durfte ich gestern mit schwitzigen Händen auf wirklich spiegelglatter Straße einen dicken BMW, auf ebenso glatter Fahrbahn im Gegenverkehr überholen. Mit 30. Wo 90 erlaubt war… Klasse.
Oder was ist mit die Bullen? Gestern mal kurz rausgewinkt worden. Es schneit wie blöde, die Front des Autos völlig verklebt.
„Machen Sie bitte das Kennzeichen frei.“
Wat? Wozu? Sachma’ haben die keine anderen Sorgen? Hier geht es mit 20 voran, Sicht ist auf 40 Meter runter, allesamt Idioten um mich rum, und die haben nix besseres zu tun als mein Nummernschild lesen zu wollen? Was macht es für einen unterschied? Ich würde verstehen wenn die sagen würden ich soll die Scheinwerfer putzen, oder die Völlig unsichtbaren Heckleuchten, aber das Kennzeichen? Wollen die blitzen? Oder was geht ab?
Oder die Leute die schon in der Stadt mit Fahren überfordert sind, und trotzdem zielstrebig auf die Autobahn lenken? Sach’ mal, hat denen noch Niemand genug Angst gemacht das die das Autofahren nicht lassen?
Auch gestern, mit 30 durch die Stadt hinter einem Hundeei Schießmichtod… Nu gut, in der Stadt war es weder geräumt noch irgendwas, so war ein Überholmanöver nicht ganz möglich, auch nicht ganz ungefährlich, also hinterher auf die 57. Eine erhoffte Beschleunigung fand nicht statt. So eierte ich und die die es geschafft haben hinter mir abzubremsen hinter dem Ding her. Auch hier das Überholen nicht zu machen. Von drei Spuren sind 0 geräumt und auf der mittleren sind schon welche mit 100 unterwegs. Da auszuscheren und zu überholen würde ein Abbremsen der vorankommenden Fahrzeuge mitsischführen. Im Sommer denkbar, bei Schnee bloß eine Hoffnung.
So bin ich hinter den Huren bis zu Abfahrt geschleicht. Immerhin, 3km und ich konnte in aller Ruhe eine Kippe haben. Abfahrt Dortmund, beten.
Bittebittebitte fahre er raus nach Longerich. Habe er genug!
Nö, Wuppertal. GNAAA! Nu wird es gefährlich. Ein explosives Gedanken- Wut- Gasfußzuckengemisch überströmt das schon nach 10 Minuten Autofahrt (Fahrt… Mein Gott), lädierte Hirn des Fahrers. Die Spur auffer Auffahrt ist breit genug, des weiß ich, kenne die Autobahn wie meine Westentasche, vielleicht mal rechts oder links vorbei? Auweja…
Ich habe mich beherrschen können. Den CD Auswurfknopf sei dank. Der klemmt nämlich. Und so hatte ich die gefühlten 90 Minuten Autobahnwechselspiel mit was halbwegs produktiven totschlagen können.
Dann das Einfädeln. Die Wahl der Spur bei der Witterung entscheidet weitestgehend über die nächsten Stunden am Rad. Wird man auf der rechten bleiben, kann man von ausgehen das man gleich das Siebzehnfache der normalen Fahrzeit unterwegs sein wird. Wählt man die Andere Spur, kann man getrost von ausgehen das man stirbt. Wir erinnern uns, kein ASPESBAHK, so ist das Fahren mit 160 nicht drin, das ist aber die Geschwindigkeit die die Köniche der Spur für sich auserkoren haben. Immerhin, 50 weniger wie im Sommer. Sehr löblich.
So darf man mit 75PS und habweigem Nachdenken dauernd zwischen den beiden Spuren wechseln, und zwar so dass man weder sich noch Andere behindert. Dies ist leichter gesagt als getan, möchte man doch einen Sicherheitsabstand haben den man sowieso nicht einhalten kann, denn alleine das Wort ist bloß für die Fahrlehrer von Bedeutung, und wird nach dem erhalt der Fahrerlaubnis aus dem Verstand gebannt, oder durch das Vorhandensein des ASPABSUSBFKK ersetzt.
So ist mein Sicherheitsabstand von so 50-100 Metern, also das Dreifache einer Vollbremsung auf trockener Fahrbahn, für alle Anderen bloß eine nette Lücke.
Und der Abstand wird bitter benötigt. Wird doch bei jeder Auffahrt abgebremst, weil Leute der Abfahrt nicht trauen und schon einen km davor bremsen um dann mit 20 von der Autobahn runter zu rutschen, und gleich danach wird wieder gebremst weil die 30er auf die Autobahn wollen. So bildet sich wirklich bei jeder erdenklicher Gelegenheit ein Scheinstau, weil ja der Mensch nur in Gruppe agiert wenn es unbedingt sein muss. Im Kriech zum Beispiel.
Auf der Straße kämpft Jeder alleine.
So wie ein Zug wo die Lok zum gleichen Zeitpunkt losfährt wie der letzte Wagon, so könnte es auf der Straße laufen wenn nicht wirklich JEDER der am Steuer sitzt eine eigene Taktik entwickeln würde. So weiß ich beim bestem Willen nicht was die 30er dazu bewegt auch mal auf die Überholspur zu wechseln, und so den Verkehr auf der ganzen Breite der Autobahn zum annähernd Stillstand zu bringen.
Was ist die Motivation solcher Idioten?
„Wenn ich wegen Winter nicht zeitisch zu Oma komme um Kaffe un’ Kuchen zu verspeisen, so sollen andere mit mir leiden“
? Man weiß es nicht.