Bremsenausbau/ Bremsflüssigkeit

  • Guten morgen zusammen.


    Mein Winterprojekt wird die Überholung der Vorderachse sein - inkl. der Vorderachsbremse.


    Ausbau der Bremse soweit kein Problem - nur was macht Ihr dabei mit der Bremsflüssigkeit?
    Gibts irgendwas um die Bremsleitung zu verstopfen/ verschrauben?
    Oder lasst Ihr die Leitung ausbluten?


    Will mir das komplette befüllen sparen, nachher hat der HBZ wieder was...


    Gruß
    spastonaut

  • Die Bremsleitung wirst du ja wahrscheinlich sowieso erneuern. Ich würd die einfach abzwicken und mit einer M5 oder M6-Schraube verschliessen. Und wieso nicht neu befüllen? Ein Bremsflüssigkeitswechsel schadet nicht! Die neue Flüssigkeit dann mit einem selbstgebauten Druckgerät, Ausgleichsbehälter mit Druckanschluss oder Saugpumpe verteilen.
    Dann leidet der HBZ nicht, würd ich aber erst beim Zusammenbau des Ganzen machen damit das System nicht ohne Flüssigkeit rumsteht.

  • Wenn Du keine Leitungen entlang der VA hast, schraubst Du die Bremszangen von den Achsschenkeln ab und hängst die mit Schewißdraht oder einem Wäschereibügel ins Radhaus.
    Wenn Du Leitungen entlang der VA hast, laß die Finger von der Nummer! Deine Fragestellung, mit Verlaub drückt bereits Schmerzen und Sachschaden aus, wenn Du da alleine dran rumfummelst.

  • einfach das bremspedal ein paar cm runterdrücken und in der stellung fixieren.
    dadurch wird normalerweise die nachlaufbohrung im hauptbremszylinder verschlossen und es laufen nur die leitungen leer, aber aus dem hbz selbst dürfte nix mehr nachlaufen.

  • Ansonsten noch einen Tip der aber eigentlich nur geht wenn man schon mal ne Karre geschlachtet hat :
    Vorne links am Träger ist ein Verbindungsstück, da wird die Bremsleitung von oben und die die nach hinten läuft miteinander verbunden.
    So ein Teil nehmen und auf einer Seite einen Entlüfternippel eindrehen.
    Die andere Seite kannst Du dann Prima auf offene Bremsleitungen schrauben.

  • Hallo Leute,
    ich habe hier gerade etwas vom selbstgebauten Bremsflüssigkeitswechseldruckgerät gelesen. Wie kann man denn so ein Teil Bauen ? Hat vielleicht jemand eine Zeichnung ?
    Vielen Dank für die Antworten.
    Jens

  • Korrosionsschutzdepot hat(te mal) ein guenstiges im Angebot.


    Besorg Dir vom Verwerter einen passenden Bremsfluessigkeitsbehaelterdeckel.


    a) Du bohrst ein 13er Loch in den Deckel, ziehst ein Reifenventil ein, schraubst diesen Deckel auf Deinen Bremsfluessigkeitsbehaelter und gibst ein WENIG Druck drauf. Der drueckt Dir nun die Suppe durch das System und Du kannst an den RBZ entlueften. Nachteil ist das relativ geringe Volumen des Vorratsbehaelters, welches regelmaessiges Nachfuellen erfordert.


    b) Du kaufst Dir im Baumarkt noch Kupplungen und Anschluesse aus dem Druckluftprogramm. Solche mit Gewindeanschluessen auf der Rueckseite. Eine Kupplung schraubst Du in den Deckel vom Verwerter (vorher passendes Loch bohren) Desweiteren nimmst Du einen stabilen, verschliessbaren Metallbehaelter/Flasche (man munkelt, das koenne auch die typische Bremsfluessigkeitsflasche sein) installierst unten eine weitere Druckluftkupplung und in den Deckel das Reifenventil. Nun brauchst Du noch bremsfluessigkeitsresistenten Schlauch, an dem sich passende Druckluftanschluesse befinden. Damit verbindest Du Flasche und Vorratsbehaelter. Die Flasche fuellst Du mit Bremsfluessigkeit, gibst WENIG Druck drauf und haengst die mit einem Haken unter die offene Motorhaube. Jetzt an den Raedern entlueften.


    Fremdbehaelter muessen natuerlich vor gebrauch ordentlich (mit Isopropanol/Spiritus) gespuelt werden.
    Denkbarer Behaelter koennte auch ein alter kleiner Feuerloscher sein.

  • Danke für die Antwort,
    das Prinzip kann ich nachvollziehen. Ich sehe aber ein Problem in dem direkten Kontakt der Bremsflüssigkeit mit der Luft. Das wollen wir doch eigentlich vermeiden. Ich denke man müßte die Luftdruckseite von der Flüssigkeitsseite trennen.

  • so´n ding wie aus dem link hat urpils auch, an sich ´ne tolle sache, wenn denn der deckel der flasche richtig schließen würde.
    weiß nicht wo seins her ist, aber das is mal scheiße. lieber ordentlich selber bauen, kostet nicht die hälfte und spart viel nerven.
    is ja nur eine pulle, ein bißchen schlauch, ein paar anschlüsse ein, oller deckel.


    wie gesagt das was ich kenne taugt gar nix, da pfeift die luft überall nebendran vorbei und das hat auch wohl so umme 30euro gekostet.
    ich würd so´n ding definitiv erstmal in den fingern haben wollen bevor ichs kaufe

  • Ich habe mir die Bedienungsanleitung gerade mal durchgelesen. Das ist ja doppelte Arbeit, erst die alte Flüssigkeit raus, die neue rein und dann noch Entlüften. Ich habe mir das anders vorgestellt. Entlüftungsanlage anschließen ( welche auch immer ) Bremspedal in getretener Stellung fixieren und Entlüftungsschrauben der Reihenfolge nach öffnen bis die neue und Blasenfreie Flüssigkeit austritt. Sehe ich das falsch ?

  • ich würd zum wechseln auch eher den behälter möglichst leer saugen, dann neue rein und dann entlüften.
    ich hab von sowas aber keine ahnung :mo:

  • @jens:


    habe mir das gerade auch durchgelesen.
    ich halte das für unnötig, das system erst komplett zu entleeren. mit einem bremsflüssigkeitsgerät in der profiwerkstatt geht man ja auch nicht so vor. da schließt man einfach das gerät an und es wird druck auf das noch befüllte system gegeben, sobald man jetzt einen entlüfternippel aufdreht, gelangt über den schlauch neue bremsflüssigkeit in den behälter und läuft solange nach, bis man den nippel wieder zudreht. aus dem nippel läuft die alte flüssigkeit in ein auffanggefäß und gleichzeitig wird entlüftet. macht man beim entlüften und beim normalen bremsflüssigkeitswechsel so. bei letzterem gilt als faustformel ein liter bremsflüssigkeit pro fahrzeug bzw. kann man bei durchsichtigem schlauch sehen, wenn die farbe der bremsflüssigkeit von dreckig-dunkel auf hell-goldgelb gewechselt hat.
    bei der ganzen prozedur wird das bremspedal überhaupt nicht betätigt, das funktioniert rein über den druck von außen aufs system!


    @mo: ja, man kann natürlich erst den behälter erst leersaugen, dann dauerts möglicherweise nicht so lange. macht in der werkstattpraxis jedoch keiner, was nicht heißen muss dass das nicht die bessere methode ist. ist halt mehr gepansche dann.

  • aber gut dass wir drüber gesprochen haben :spitze:
    ich würde sowieso jedem anfänger empfehlen, nicht gleich selbst die ganze bremsanlage auseinanderzureißen und hinterher auf eigene faust wieder zusammenbauen und hobbypfuschermäßig entlüften. lieber beim ersten mal jemanden dabeihaben der sich damit auskennt. sonst versucht man nachher einen ganzen nachmittag zu entlüften und wundert sich dass es nicht klappt weil man die bremssättel vertauscht hat und die nippel nach unten zeigen(ist nem kumpel von mir in frühen schraubertagen mal passiert) :D
    will aber auch nich den moralapostel raushängen lassen, hab ja selbst schon genug böcke geschossen.

  • Guten Tag,
    ich meine auch so ein Profigerät aus der Werkstatt, da ist der Druck und Flüssigkeitsbereich getrennt. Wahrscheinlich durch eine Membran. Durch das gleichzeitige nachdrücken der neuen Bremsflüssigkeit entlüftet man das System gleich mit. Dadurch kann auch erst garkeine neue Luft dazukommen. Während bei den vorher beschriebenen Varianten ja geradezu die Luft in das System geschossen wird.

  • Luft ist leichter als die Flüssigkeit. Daher sollte man natürlich darauf achten, daß der Behälter immer so gehalten wird, daß der Schlauch und die Flüssigkeit unten sind. Und natürlich darauf, daß man die neue Bremsflüssigkeit nicht restlos ins System laufen lässt.
    Auch wenn Dir das suspekt vorkommen mag, aber Luft gelangt dann erst ins System, wenn die Flüssigkeit im Behälter verbraucht ist und mischt sich auch nicht, solange Du nicht alles gut schüttelst.
    In keinem Fall funktioniert das wie bei Coca-Cola oder Gerolsteiner Brunnen, wo Kohlensäure mit Flüssigkeit gemischt wird. Die geben das Gas nämlich von unten in die Behälter.....

  • das easyblöd funktioniert schon. leider ist die deckeldichtung sowohl am behälterverschluß autoseitig und am nachfüllbehälter selbst minderertig. man darf die nur ganz leicht anziehen, sonst ist sie sofort zerdrückt. hab schon welche aus mopedschlauch nachgeschnitten
    dazu nutzt man am radentlüfterventil am besten noch eine entlüftungsflasche aus dem mopedbereich, kost bei louis im angebot ca. 15 eur.
    damit kannst du dann easy alleine bremsen entlüften.


    man kann vorher bisschen alte flüsigkeit absaugen, wenn man was zu saugen hat, dann gehts halt schneller. lt. lehrbuch sollten eh pro rad 400ml durchgespült werden!


    und beim entlüften besser nicht das bremspedal fixieren, sonst hast du ein arges problem mit dem durchspülen

  • Ganz einfach kann man das auch mit Schwerkraft erledigen,dauert halt länger...
    Ist natürlich ätzend,aber es reicht auch folgendes:
    -1Deckel für den Vorratsbehälter mit dichtem Schlauchanschluss
    -1Schlauch dazu
    -1Nippel(dicht)um den Schlauch an einen grösseren,an der Motorhaube aufgehängten,dichten Behälter(der dann mit Bremsflüssigkeit gefüllt wird)anzuschliessen
    -Wahlweise normales Fahrradventil oder Autoventil,je nachdem welche Art von Luftpumpe man hat! ;)


    Hat ja nicht grad jeder nen Kompressor...
    Und Jens:Such dir wen,der sowas schon gemacht hat!
    Im übrigen kommt die Bremsflüssigkeit immer mit Umgebungsluft in Berührung,da jeder Deckel auf dem Vorratsbehälter ein Belüftungsloch hat....
    Hauptzylinder kann man auch zerlegen und nötigenfalls überholen...(das mit dem Korossionsrand erledigt sich schon bei ner einmaligen Bremsung,die deutlich stärker als normal ausfällt,hab mir damit auch mal ne Manschette umgekrempelt weil ich morgens im Sayntal spät dran war... ;)


    LG Ralf