Diskussionsrunde: An welchen Stellen macht PU beim Taunus Sinn?

  • Ich hab die letzten Wochen mit diversen Leuten (Alphonx, Taunusquäler, u.a.) diskutiert an welchen Stellen in den Achsen des Taunus die Ausrüstung mit PU welchen Sinn oder Unsinn macht. Dabei kamen nen paar Interessante Ansätze zum Tragen über die ich mir noch keine Gedanken gemacht hatte.


    Grundlage: Komplette Umrüstung auf PU habe ich seit einigen Jahren drin und es ist nicht das Optimum. Aus der Sicht eines reinen Rennfahrzeugs mag es Sinn machen, aus Sicht eines sportlicher abgestimmten Alltagsfahrzeug macht es allerdigns wenig sinn. Natürlich sind PU-Buchsen haltbarer.


    Gehen wir vielleicht erstmal nur die Hinterachse an:


    Acht Hauptbuchsen sind drinne, vier Zusatzbuchsen für die Stabiaufnahmen. Hauptproblem bei der Taunusachse ist meiner Meinung nach das Trampeln und das verschieben der Achse bei Kurvenfahrt in Richtung Übersteuern. Die äußeren Längslenker machen nur die Auf und Abwärtsbewegung der Achse mit, da kann PU nicht schaden um einen Seitenversatz zu vermindern, da ja weder Panhardstab (meiner Meinung nach schrott) oder Wattgestänge verbaut ist.
    Die inneren Querlenker dagegen machen irgendwie keine richtige Lineare Bewegung mit, sondern werden beim Einsatz von PU deutlich stärker auf Biergung, Torsion und was weiß ich noch belastet, da PU kaum nachgibt. Das Nachgeben scheint aber zwingend erforderlich zu sein. Was der Einsatz der PU bei mit meinem Unterboden angestellt hat weiß ich nicht, aber wer den Haufen mal gefahren hat weiß, dass das alles nich so das wahre sein kann.


    Mein Ansatz: Außen PU, innen Gummi, Stabigummis von mir aus auch in PU.


    Bitte um qualifizierte Beiträge.

  • aus Sicht eines sportlicher abgestimmten Alltagsfahrzeug macht es allerdigns wenig sinn


    Moin Se, Du müßtest diesen Punkt konktretisieren: Was möchtest Du vermeiden: Vibrationen, ein zu hartes, unelastisches Fahrwerk etc. ?


    und das verschieben der Achse bei Kurvenfahrt in Richtung Übersteuern


    Frage ist, ob die Lagerbuchsen der Achsführung überhaupt einen großen Anteil an der Übersteuer-Neigung eines Fahrzeuges haben - ich denke, daß das Zusammenspiel von vorderer + hinterer Feder-Dämpfer-Abstimmung und Stabiauslegung hier mehr mitspielen.

  • Die HA vom Mustang III (nicht die IRS :no: ) ist vom Aufbau identisch. In vielen technischen Büchern wird von der Verwendung an den Schränlenkern abgeraten - allerdings nur die vorderen Buchsen.
    Praxisbeispiel dafür ist die Cobra Replika vom Kumpel. Vorher rundum PU verwendet und ein recht nervöses Heck wahrgenommen, nach der Rückrüstung konnte tatsächlich ein Unterschied im positiven festgestellt werden.

  • Moin Se, Du müßtest diesen Punkt konktretisieren: Was möchtest Du vermeiden: Vibrationen, ein zu hartes, unelastisches Fahrwerk etc. ?.


    in erster linie möchte ich einen komfortableres abrollen, allerdings ohne zu hohe wankneigungen zu provozieren. mitlerweile weiß ich ja, dass nur die federn (also hauptfedern und stabis) für die wankneigung zuständig sind. ^^ im grunde genommen sollen die PUs ja nur für geringere eigenlenkbewegungen der achsen sorgen, was dann wiederum ne menge folgen hat... spurstabilität, weniger "schwimmen", präziseres fahrverhalten im allgemeinen - aber es ist halt an einigen stellen nicht sinnvoll...


    Zitat

    Frage ist, ob die Lagerbuchsen der Achsführung überhaupt einen großen Anteil an der Übersteuer-Neigung eines Fahrzeuges haben - ich denke, daß das Zusammenspiel von vorderer + hinterer Feder-Dämpfer-Abstimmung und Stabiauslegung hier mehr mitspielen.


    ich kann an dieser stelle nur aus sicht des theoretikers sprechen. ich schick dir heute abend dazu mal nen auszug aus nem fahrwerkstechnik-skript zu, da ist sehr schön erklärt welchen einfluss die buchsen haben... wusste ich vorher nicht.


    @heinzel: was meinst du nun mit "vorderen" buchsen? die, die die verbindung zwischen karosse und lenker herstellen?

  • exakt die und ein buxen ist beim Taunus Lenker ebenfalls nicht sinnvoll.

  • buxen ist der Begriff wenn das ursprüngliche U-Profil vom Lenker durch verschweißen eines Flacheisens zum Verkant-Profil verstärkt wird.

  • ahssso, ja, das is wenig sinnvoll an der stelle. könnte aber bei den längslenkern evtl was bringen... :gruebel:

  • nur wenn Du auf den Stabi verzichten willst, der ist ja meines Wissens am Längslenker montiert. :huh:

  • Deine Buchsenkombination musst du halt mal ausprobieren, eine Verbesserung der Hinterachse ist aber denke ich mit solchen Massnahmen nicht wirklich zu erreichen. Es fehlt einfach die seitliche Abstützung und die vorhandenen Lenker und ihre Lagerungen sind hierfür zu schwach.
    Zum Vergleich: meine Alfas haben im Prinzip ja auch eine starre Hinterachse (DeDion-Prinzip), aber mit Wattgestänge. Da rührt sich quer nix - wenn die Buchsen in Ordnung sind. Eigentlich wärs ja gar nicht sooo kompliziert sowas nachzurüsten. Gibts sowas nicht bei Timms?


    Eine Massnahme, die ich probieren würde wären 15"-Felgen in möglichst originaler ET mit den entsprechenden Reifen mit niedrigerem Querschnitt. Das würde glaub ich einen guten Kompromiss zwischen Komfort und besserem Lenkverhalten darstellen.


    Gruss
    Günther

  • Man kann ja PU Buchsen in verschiedenen härten giessen -> Best of both worlds.


    Se: Währe auch stark an den Skript interessiert!

  • wenn stahlbuchsen, dann nur wenn die stoßdämpfer durch 50er rundstahl ersetzt werden. ^^


    Günther: wattgestänge steht bei mir auf der liste, ebenso wie die 15", ich hätte gerne minilites, vorne 5,5 und hinten 7". nur wirds das sehr schwierig middm H. für escort gibts ja wattgestänge...


    @elvis: sia, könnt man tun... ich probiers nun erstmal mit kombination gummi/PU.


    @heinzel: warum eigentlich nur die vorderen buchsen auf Gummi?

  • Seppel ich hab den Wortlaut vergessen aber Tests haben eben zu diesem Ergebnis geführt. Dies ist besonders bei unglücklicher Achlastverteilung zu spüren.

  • hmm, gut, dann werd ich das mal probieren, binnisch mal gespannt...


    stürzen wir uns mal auf die vorderachse? :paranoid:

  • Vorderachse hab ich einen Vorschlag:


    Umbau der Zugstrebe / Nachlaufstrebe oder wie auch immer auf Kugelgelenk. Ist so in den alten Alfas der 105er Baureihe (Giulia, Spider, GT Bertone) serienmässig verbaut. Hab ich bei meinem Alfa 75 nachgerüstet, das bringt einiges an Präzision.