olles Foto

  • In unserer Familie wurden Anno '75 und '79 die letzten Neuwagen gekauft, ein Audi 80 LS und eine Citroen Dyane 6. Die fand ich damals toll und tu's heute noch. Zumal einer davon (Opas Audi im Zustand 4 bis 5) heute noch da ist und auf seine Wiederbelebung wartet.

  • Ich hab mir auch die Frage gestellt, was ich damals gefahren hätte, wäre ich 10 Jahre früher zur Welt gekommen.
    Tatsache ist:
    Ich bin auf Ford gekommen, weil mein alter Herr nach Audi 90 (im Wald kaputt gefahren), Audi 100 (Motor breit gemacht) und neuem Golf I (nach einem halben Jahr wieder abgegeben) sich schliesslich einen 1,6er Taunus gekauft hat (weiss, braunes Vinyldach, Zweitürer). Danach gings dann los - alles neue Ford, alle schwarz: Fiesta 1,3 S, Escort XR3, Escort XR3i, Sierra XR4i, Sierra Stufenheck, Scorpio Ghia. Erst nach dessen frühzeitigem Dramatod stieg Vattern dann um - auf Calibra V6. Was für ein Wechsel.


    Mein Onkel hatte die für einen Stöpsel wesentlich interessanteren Autos: Manta B GTE (orange mit schwarzen Hahnentritt-Polstern), ein roter Capri 2,3 S (mit dem Netz in den Kopfstützen, den habe ich geliebt!). Auch seinen silbernen Ascona Sport (mit diesen schwarzen Streifen auf der Seite) fand ich immer ziemlich hip - später machte er dann mit 190E (tiefer, breiter...naja) auf Neureich. Ruhrpottadel.
    Zumindest weiss ich, dass ich damals vermutlich keinen Granada oder Taunus gefahren hätte - das waren damals echte Spiesserautos, die man gebraucht kaum losschlagen konnte. In unserer Nachbarschaft gabs auch nicht viele davon - Opel war Revierkönig, danach kam BMW. Die Kadett B hielten sich unglaublich lange im Strassenbild, daran kann ich mich noch erinnern, und wer Zwoliter oder mehr vor der Türe stehen hatte, arbeitete mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auffer Pütt. Die Einser-GTI tauchten nach und nach als hippe Yuppiekarre auf wie vor ein paar Jahren der BMW-Mini, Citroen CX und Saab 99 waren immer echte Hingucker.
    Mit meiner Vorliebe für schräge Autos wäre ich vermutlich Matra Murena oder Fiat X1/9 gefahren (von den Amis kannte man ja nur den Camaro und die Corvette, das Ludenauto) - allerdings war man auch mit nem Capri III ziemlich angesagt. Nen brandneuen Capri - jo, das wäre was gewesen...Der Capri war im Pott nichts anderes als "der andere Manta" - der Opel war populärer, die Capris eigentlich garnicht soviel anders, nur etwas exotischer.
    Man muss sich aber die Frage stellen, warum wir heute diese Karren fahren - weil wir alle Individualisten sind, die eine gezielte Abgrenzung vom Mainstream-Schrott verfolgen. Und was sind solche Leute in den 70ern gefahren?


    Ich würde die Prognose wagen, dass nur ein kleiner Teil hier in der Tat anspruchsvoll und individuell ist - da wäre Saab, Rover, Citroen oder sowas bei rausgekommen. Der hier deutlich überwiegende Teil, Pseudorocker und Vorstadtpunks, wären auf alte Benz, Opel oder BMW abgeflogen. Die, sie sich heute keinen Ami leisten können, wären damals mit Sicherheit einen gefahren, denn bis Ender der 80er war das weniger ein Finanz- denn ein Imageproblem. Nur in einem VW sehe ich hier niemanden, denn VWfahrer waren damals wie heute Vollidioten oder Spiesser. Und all diejenigen, die Ford fahren, weil sie Ford mögen (das werden wohl die wenigsten sein), hätten sich wahrscheinlich einen Capri gekauft. Oder einen Granada I - weil die Form damals schon der Hammer war. Man darf nicht vergessen, dass der Knudsen neben dem Capri damals einer der wenigen Kassenschlager von Ford war, trotz der immensen Verarbeitungsprobleme mit diesem Modell.


    :D

  • Franky, bzgl. der Stromlinienform: es gibt kein neues auto was stromlinienförmiger aussieht als die meisten mitt 50er amis. flossen flugzeuge, das ist höchstaerodynamisch.


    aber von einem drogenkurier hätte ich auch keine realistische einschätzung erwartet.

  • Mein alter Herr ist in den frühen 70er vom Käfer auf C-Rex 4tl. umgestiegen, dann kam ein D Rekocht als Kombi.
    Nachdem der von nem LKW mittels Laderampe enthauptet wurde hat ersich einen Schuhkarton 2.3 geholt und dann einen wunderschönen 2.8er Kombi. Dabch ging es bergab: 250er Benz, 380er Benz und danch der totale Absturz auf 7er Automobile aus Bayern. Bei den Karren ist er bis heute geblieben.
    In den 70igern wäre ich wohl Escort gefahren, RS 2000 haben mich immer schon angezogen. Oder halt so ein Eigenbau auf Käferbasis, die ein ein Onkel von mir damals gebaut (ähnlich Bonito). Das waren für mich die absoluten Heldenautos, weil die kein anderer hatte. Nur Transit, Transit hätte ich wohl miemals gefahren.

  • Also nach Vorbelastung von Geburt bis 73 und dann wieder dem Familienauto entsprechend 79 bis 90 wäre ich wohl in der luftgekühlten Franzosenecke gelandet.

  • wo ich das bild grad sehe..hab heute meine fahsschulunterlagen wiedergefunden...jede menge 70er karren dsrin...sehr schön...


  • Man muss sich aber die Frage stellen, warum wir heute diese Karren fahren - weil wir alle Individualisten sind, die eine gezielte Abgrenzung vom Mainstream-Schrott verfolgen. Und was sind solche Leute in den 70ern gefahren?


    Ich weiss garnicht warum ausgerechnet Ford Taunus. Ich behaupte mal zu wissen warum Granada... Wenn alles so waere wie ich mir das damals als Paenz ausgedacht habe wuerde ich einen Kaefer fahren, sollte sehr lange mein erstes Auto werden. Der war in Polen sowas von exotisch und der Bruder meines Vaters fuhr einen. In rot (die Farbe die ich mittlerweile sowas von hasse) mit zwei Stickern in Form von Augen vorne auf der Nase. War definitiv das erste Auto in dem ich bewusst am Steuer gesessen habe.
    Mein Vater fuhr sehr lange einen gruenen Fiat 126p. Danach fuer gaanz kurz einen roten mit Sportsitzen aus denn man nicht wuerdevoll rauskrabbeln konnte, danach kam ein Jahreswagen, ein Escort III, der ersten Serie, also noch mit Lammelengrill usw. Den furh mein Alter seeehr lange. Als der Escort ging, kam ein Ier Fiesta in biege mit einer Tonne von aufklebern, die ganze Karre war regelrecht zugepflastert, keine Ahnung wie lange wir das Ding hatten. Gleich nach'm Fiesta stieg mein Vater auf einen VW Passat um, so Flaschengruen 4tl QP Dings, den gab er weg weil meine Mutter das Auto gehasst hat. Danach konnte mein Alter ganz billich einen 190D W123 von einem Freund abkaufen. Kurz nach dem Kauf hat sich herausgestellt das die Karre fuer umsonst zu teuer gewesen waere. Den hat mein Vater geschweisst und irgendeinem Typen fuer das Vierfache verkauft :D... Und daaan kam mein Lieblingsauto. Ein Granada III 2,5 Diesel aus Familienbesitz, frisch aus Koeln von meinem Onkel der sich die Karre damals am letzten Arbeitstag vor'm Ruhestand gekauft hat...



    :inlove:


    Ich habe diesen Wagen geliebt, habe es meinem Vater nie verziehen dass er die Kiste verkauft hat nachdem wir von Polska nach Deutschland umgezogen sind. Meine Nachbarn in Polen hatten immer langweilige Scheisskarren, entweder Polski Fiat oder nachdem die Grenzen etwas durchlaessiger wurden irgendwelche Scheisse aus Japan oder halt neuere Mercedes. "Dieses boah ey" dass die Kinder so haben wenn die Tolle Autos sehen hatte ich nur beim Wagen von dem Chef meiner Mutter. Der fuhr einen GAZ 69B, das war fuer mich der inbegriff eines Teuflischen Fahrzeugs. In Khakigruen mit Stollenreifen und ueberhaupt furchtbar boehse. Fuer Neuwagen konne ich mich niemals begeistern. Ich weiss noch wie mein Vater damals aus seiner ersten Deutschlandreise Fotos mitgebracht hat. Lotus, Porsche, hat halt alles fotografiert was mich begeistern sollte, und worauf man in Polen immer noch vergebens wartet. Und aus den ganzen Bildern mochte ich nur ein Auto. Den Scheiss Fiat 126 mit dem mein Vater unterwegs war :D...
    Als wir nach Deutschland zogen gab es erstmal einen Ford Escort, dann Omega und danach einen Audi 100 den meine Schwester zerschrottet hat, der letzte Wagen meines Alten ist/war ein Astra, langweiliges Spiesserkackding das nur nervt.
    Ich dagegen fuhr immer Ford. Mein Grossvater hatte einen 1,1er Fiesta, auf dem habe ich fahren gelernt, Vaters Audi duerfte ich nie fahren, dieses Privileg war meiner Schwester vorbehalten. Als ich damals auf die UNI ging war ich kurz davor tatsaechlich einen Kaefer zu haben, das es anders gekommen ist mag daran gelegen haben das mein Onkel (der vom Granada) starb, und ich seinen Sierra Diesel geerbt habe. Das war mein erstes eigenes Auto, das beste Auto das ich bis jetzt hatte/habe. Der hat mich in vier Jahren pruegeln niemals im Stich gelassen. Das Tacho habe ich locker zwei mal genullt und er faehrt immer noch regulaer zugelassen mit der ersten Maschine und geschaetzten 400000 km... Als ich nach Daenemark kam wollte ich endlich ein altes Auto, endlich hatte ich geld, und endlich konnte ich fuer mich selbst entscheiden ohne mir Gemecker von allen anhoeren zu muessen. Das erste Ding woran ich gedacht habe als ich damals meinen Kontoauszug sah, war halt ein TAUNUS. Bang Boom Bang mag daran schuld gewesen sein, bevor ich den Film im Kino sah nahm ich die Kiste glaube ich nicht wirklich wahr. Aber seitdem wollte ich auch so 'ne Karre. Nach dem Taunus kam der Granada. Mag sein dass mein Vater daran schuld gewesen ist. Ich wollte eigentlich einen IIIer Taunus als Alttagsauto. Der Knudsen war mir nach 4 Monaten draussen einfach zu schade. Fuer den Winter sollte der in die Garage in Koeln, aber ich bruchte ein Auto. Mehr aus "ich will" denn "ich muss". Taunus verkaufen kam ja nicht in Frage. Aber alle IIIer die ich gesehn habe waren einfach Muell. Ich habe mich nach einem IIIer Granada umgeschaut und anscheinend war es die richtige Entscheidung. egals wie Scheisse der angeblich sein soll, ich liebe diese Karre, ich haette den gerne in Diesel, aber der Mechaniker meines Vertrauens sacht dass er mit altem Diesel nichts zu tun haben will ("geh mal wech mit dem Stinker")...
    Na ja... Aber hey, ich besitze tatsaechlich ALLE meine bisherigen Autos :D... Wie geil ist das denn?


    Capri und Manta fand ich nie gut. Capri find' ich bis heute Scheisse. Sah' nur einen den ich gerne haette. Und das ich den Granada I Turnier begeisternd finde, daran ist der JJ schuld :D.


    Damals haette ich warscheinlich einen GAZ oder Wolga gefahren. Keine Ahnung... Oder einen Fiat 126 oder sonstwelchen Muell. Definitiv nichts neues, haette ich eh kein Geld fuer...

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  • Keine Ahnung warum ich auf Taunus stehe. Mit Kindheit hat das nix zu tun, mein Kindheitsauto war das luftgefederte Plastikklo namens Citroen BX.


    Denke mal keiner hier wäre in den 70ern auf Granni & Co abgefahren. Häßliche Spießerkarren :laugh:

  • Hmmmm.... :gruebel:
    Also ich hab irgendwo'n Foto da stand bei uns ein P7 Kombi in der Parkbucht.
    Und zumindest Anfang der 80er fand ich den B-Rallyekadett unseres Nachbarn und Manta A sowie Ascona A meines Onkels gut.
    O.K., wenig Ford, aber die Fahrzeuge an sich entsprechen ja schon der Zeit.

  • Tja und nu ? Geschmäcker sind alle verschieden !


    Ich fahre nun 29 Jahre ohne Unterbrechung Granada, hab nie einen Vierzylinder im Gebrauch gehabt, und fühle mich immer noch jeden Tag in meinen V6 GHIA´s (am liebsten mit Automatik) wohl. Und ich werde versuchen, dies solange ich nen Lappen habe und die Straße ohne Blindenhund finde, bei zu behalten.


    Und bevor jemand fragt: ich mußte als Firmenwagen und auch sonst alle anderen Hersteller auch bewegen, aus fast allen bin ich ausgestiegen mit dem Gedanken "gleich geht´s mit nem Granni weiter", Gott sei Dank.