So nun, wieder im vereistem Daenemark, wieder Heim, und schon wieder 1000km mehr auf'm Tacho der Graefin.
Und das obwohl ich noch am Montag frueh gedacht habe das es nirgendwohin geht. Zumiindest nicht mim Ford. Granada sprang an, aber lief entweder nur unwillig oder garnicht. Ich habe vermutet das der Vergaser spinnt, vielleicht nicht genug dreht oder sonstwas, also bin ich zum Mechaniker meines Vertrauens und anstatt uns "dumm einstellen", bauten wir das Teil auseinander. Die Dichtungen waren mehr als abenteuerlich "repariert", mit allerlei Scheiss zugekleistert und aufgequollen. Drei Loecher wo die Sau Falschluft ziehen konnte, und zwar mehr als durch den Luftfilter passt, konnten ausfindig gemacht werden. Da ich keine Dichtungen zur Hand hatte, haben wir den Murks erstmal gelassen, allerdings alles schoen sauber gemacht, die Reste der Dichtungen mit Dichtmasse wieder verschlossen und den Vergaser eingestellt. Montag darauf furh ich mal eben zum Ford und habe nach den dichtungen gefragt, ohne grosse Hoffnung. Siehe da, Herr anner Kasse war sehr nett, ich wurde freundlich behandelt, und am 23 Dezember um punkt 8,00 Uhr morgens waren die Teile da. 10 Euro gelatzt, gewechselt und jut. Dachte ich zumindest. Der Durst der Graefin stieg auf mehr als das doppelte. 16 liter auf 100. Vergaser Scheisse eingestellt? Beim ART dann drangefummelt und dank Nick der so*n CO2 Dings mitbrachte das Teil auf 1,5 anstatt 4 runtergeschraubt... Danach bleib immer noch ein Problem. Temperatur stieg nicht, und fiel beim Autobahnfahren auf Null. Dank einigen Leuten hier konnte das Problem auf ein vermutlich defektes Thermostat eingegrenzt werden, das dann in einem selbstlosem Einsatz von Gregor bei mir inner Tiefgarage bei eisigen Temperaturen und hoffentlich genug Milchkaffee gewechselt werden konnte. Wie sich herausstellte was das Thermostat nicht defekt sondern falschrum eingebaut. Die Graefin hat trotzdem ein Neues abbekommen, wenn man schonmal alles auseinandergepiddelt hat macht es ja auch Sinn. Ich vermute mal das der Motor beim Starten einfach das "Ichbinjaschonwarm" Programm abgespuelt hat. Auch das ZZP war auf verstellt aber der Gregor hatte ja eh dreckige Pfoten :D... Fakt ist, nu springt die an, egal wie kalt, bei sehr kalt schuettelt die sich immer noch, aber geht nimmer aus. Dafuer bleibt die Temperatur konstant, auch bei 120 auf der Bahn, was vorher nicht der Fall war. Verbrauch lag gestern bei ca. 8 litern bei 110-120 durschnitt. Oel frisst die schon seit 7000km nimmer... Hier in Billund lief die beim Standgas etwas holprig aber ein Blick auf das Thermometer zeigte auch -12 also, lass ich es sein...
Die fahrt war eh ganz Bescheuert. Erstens wusste ich ja nicht ob die Kranke Karre sich bei den Sybirischen Wetterverhaeltnissen die 720 Kilometer schleppen wird. Zweitens, mit so einer alten Schlurre fuhr ich nie so eine lange Strecke bei solchem Wetter, Sierra hat ja ABS, andere Autos mit denen ich bislang bei so Wetter fuhr haben noch mehr Gizmos die einem das Leben erleichtern sollen. Also erstmal wieder an den Hecktrieb im Schnee gewoehnen, wie reagiert die Karre beim ueberholen und Gasgeben usw. zwischendurch fror auch das Wasser im Wischkarnister ein und bis Remscheid habe ich einen Scheiss gesehen. rangefahren, Frostschutz aufgefuellt nicht gecheckt ob funktioniert, Scheiben saubergewischt und ab auf die Bahn. Hebel angezogen. Kuett nichts raus. Bis zur naechsten Raststaette 50km... Scheibe runtergekurbelt, Die Frostschutz Scheize bei voller fahrt in eine Spruehflasche umgefuellt und ab auf die Scheibe. Und das immer wieder, wenn es einfror, also eigentlich die ganze Zeit. Kurz vor Bremen raus, haube auf, die ganze Anlage ausgebaut, durchepustet, die Nadeln mim Zippo aufgewaermt, zussamengekleistert und diesmal ausprobiert. man ahnt nicht welche Freude so ein Wasserstrahl auf der Scheibe hinterlassen kann. Die ersten 20 kilometer fuhr ich mit einem Grinsen auf der Fresse das man sich kaum vorstellen kann...
Die letzten 30km hat die Graefin bei -12, voelliger Dunkelheit und Glatteis, das man sich inner Strasse spiegeln kann, gemeistert. Abgestellt und noch gestern zur Belohnung mit einer Plane verdeckt damit die mir hier net wieder komplett einfriert... Nu habe ich ein IIIer Klopeh:
Der Kampfeinsatz hat gestern natuerlich Spuren hinterlassen, allerdings ist bei den Temperaturen nicht an's saubermachen zu denken, deshalb muss es erstmal so bleiben...
Der ganze Scheiss den das Auto durchgemacht hat, die Fahrten nach Koeln und zurueck, die 7000km auf vermurksten Teilen bei Scheisskaelte, ahnungsloser Idiot der sich Altkarrenbesitzer schimpft usw. liessen mich Gestern auf der Fahrt nachdenken. Man sagt ja immer, dass Mercedes Diesel unkaputtbar sind soweit die Wartung Stimmt, und Opel immer laeuft usw. Also wenn mich wer fragt: FORD LAEUFT. Egal was man Ihm antut.
Die Andere Sache ist die, dass man hier im Forum immer wieder liesst dass die Leute eine Subkultur sind und an sich eine Ansammlung von Bekloppten und Mongos und was nicht alles. Die Sache mim Gregor und allen Anderen hier die mir in letzten drei Monaten geholfen haben aus diesem Haufen Schrott ein zuverlaessiges Gefaehrt zu bauen, und den auch auf der Strasse zu halten, sei es Durch selbstlosen Einsatz, Teilelieferungen nach Skandinavien, Hilfe beim Sonstwas oder einfach nur durch gutem Rat zur Seite standen, zeigt mir das wer auch immer Du bist, sobald Du zu den bekloppten hier irgendwie reinpasst, kommste hier rein als Freund, und gehst als Familie.
Dafuer Dankeschejn.