Es ist jetzt etwas über 6 Monate, daß ich mit Omi unterwegs bin.
Zitat von vor 6 MonatenFreitag beim Strassenverkehrsamt zum anmelden. Die hatten den ganzen Vormittag Systemausfall. Ab 1/4 vor 12 funktionierte es dann wieder. Locker 50 Leute am warten und eigentlich schliesst das Amt um 12. Dummerweise müssen die Damen und Herren Verwaltungsangestellten noch alle Kunden bedienen, die bis 12 eine Nummer gezogen haben. Der Typ an den ich geriet, wäre in jeder Firma in die Beschwerdeabteilung versetzt worden. Bei der Kreisverwaltung bekomt so einer dann einen Posten beim Strassenverkehrsamt. "Müssen sie mit soetwas ausgerechnet Freitags hierherkommen!!?" Aufwandstechnisch ist eine Neuzulassung aus dem nicht EU-Ausland der Super-GAU. Ich habe auf Erwerbstätigket plädiert, und er hat dann zähneknirschend angefangen den Vorgang zu bearbeiten. Als nächstes flog mein abgelaufener Personalausweis vor mir auf den Tisch. "Mit dem hier nicht! Der ist abgelaufen.""Oh! Das macht aber nichts! Ich habe extra eine Meldebescheinigung mitgebracht. Der neue Ausweis ist beantragt" "Und weshalb haben Sie sich nicht sofort einen neuen geben lassen?" "Der ist doch beantragt!" "Nein, ein Ersatzdokument. Richtig mit Passbild, sofort zum Mitnehmen für €10,-" "Hat mit keiner gesgt, daß es das gibt. Musste ja sogar um die Meldebescheinigung betteln." "Grumpf", er zuppelt die Papiere etwas zurecht und beginnt die Daten aus dem Ausweis manuell in sein Formular zu übernehmen. Normalereise tippen die nur die PA-Nummer ein, und das Einwohnermeldeamt schickt alle meine Daten. Der Link war aber noch im Urlaub. Zum Dank hat der Typ den Schweizer Brief einbehalten. Wie ich gelesen habe ist der §27, in dem steht,daß alte Dokumente einzuziehen sind aus der STVZO gestrichen worden.
ICH WILL DEN ALTEN FAHRZEUGAUSWEIS ZURÜCK!
Am Montag habe ich dann am Amtsleiter gerüttelt. Nach einer Aufbewahrungsfrist von 6 Monaten darf ich mir den Fahrzeugausweis im Strassenverkehrsamt abholen, sofern der nicht von der Schweiz eingefordert wurde.
Letzten Sonntag jährte sich die Anmeldung zum halben mal. Montag nullachthundert war ich beim StVa. Einen dunklen Flur entlang, blieb ich vor dem dunklen Büro des Leiters der Zulassungsstelle stehen. Kanada! :cursing: Ein schwacher Lichtschein erhellte den Flur und mein Gemüt etwas. Schräg gegenüber war eine vorbildliche Sachbearbeiterin schon bei der Arbeit. Schnell dorthin, angeklopft: "Guten Tag, ich möchte zum Leiter der Zulassungsstelle." Sie verläßt den Raum und hieß mir ihr zu folgen. Auf den Flur, vor dem immernoch dunklen Büro treffen wir auf einen anderen Beamten. Schnell macht sie ihr Problem zu seinem."Herr Habichwiedervergessen, dieser junge Mann möchte zum Leiter der Zulassungsstelle.""Der hat diese Woche Urlaub! ( ;( ) Frau Dingskirchen, seine Vertreterin, kommt normalerweise in einer halben Stunde. Die kommt aus Essen, müssen Sie wissen." (ich fahre auch 30km zur Arbeit, darf aber deswegen trotzdem nicht ankommen, wann ich will.) In der Hoffnung, die Angelegenheit beschleunigen zu können, wage ich einen Vorstoß. "Ich habe vor sechs Monaten ein Auto aus der Schweiz angemeldet. Dabei wurden der original Fahrzeugausweis eingezogen. Ich hatte damals mit dem Leiter der Zulassungsstelle telefoniert. Er hatte mir zugesagt, daß ich den Fahrzeugausweis nach einem Halben Jahr hier abholen dürfe. Das halbe Jahr ist um, da bin ich!
Er poltert sofort los, daß diese Dokumente zu recht eingezogen würden, daß sie nach 6 Monaten vernichtet würden, daß die Dokumente nicht an egal wen herausgeben würden. Es gäbe von dieser Regelung nur eine Ausnahme, das wären Oldtimer, bei denen diese Dokumente der Fahrzeughistorie benötigt würden. Ich kontere sofort: "Es handelt sich hier um ein historisches Fahrzeug !" ( :P ) Einspruch abgelehnt ! "Aber die Schweiz verlangt grundsätzlich, daß wir die Papiere zurückschicken." Auf meinen Einwand hin, daß mir der Leiter der Zulassungsstelle die Herausgabe der Papiere nach 6 Monaten zugesagt habe, meinte er nur, daß er nicht wisse, ob die Stellvertreterin da irgendwelche Ausnahmen beschlossen habe. Souveränes Auftreten trotz völliger Ahnungslosigkeit.
Nicht mit dummen Angestellten diskutieren, sondern immer den Chef verlangen. "Frau Dingskirchen kommt also in einer halben Stunde?"
Nach einer kanppen Stunde und der Lektüre fast aller Werbeschriften meiner Heimatstadt, war die Dame dann da.
Ich habe also nochmal mein Anliegen vorgetragen und sie hat ihren Computer gestartet, um sich den Vorgang anhand des Kennzeichens anzusehen. Daß sie anhand des Scans nicht erkennen kann, ob es sich um das Original oder eine Kopie handelt, die abgelegt wurde, wurde ihr während der langen Zugriffszeit des Rechners auch klar. Allerdings hätte sich die zuständige Kollegin krankgemeldet und sie wisse nicht, nach welchem System die Unterlagen dort abgelegt wären. In einem anderen Fall habe sie dort schon einmal vergebens Papiere gesucht, während die Kollegin damals die entsprechende mit einem Handgriff gehabt habe. Das würde sie sich jezt nicht antun, wohl aber der Kollegin eine Nachricht an den Monitor kleben. Sie selbst habe nächste Woche Urlaub und ich solle dann direkt zu der Sachbearbeiterin gehen. Ja, die wisse dann bescheid, nein, man habe eigentlich noch gar keine Originaldokumente vernichtet und es bestünde da auch keinerlei Gefahr.
Ein paar Tage später bekam ich ein Schreiben per Einschreiben von der Kreisverwaltung. Kommentarlos mein Fahrzeugausweis.