Heute wieder einmal ein Todesstoß für H-Kennzeichen in der WAZ
[SIZE=1]Keine Ausnahme für Oldtimer in Umweltzonen
FDP sieht in den Feinstaub-Fahrverboten den "Todesstoß" für Auto-Klassiker
Essen. Für die rund 150 000 Oldtimer-Fahrzeuge in Deutschland wird es in Umweltzonen vorerst keine bundesweit gültige Durchfahrterlaubnis geben. In der Abstimmung im Bundestag, die in der gestrigen Nacht für 1.40 Uhr angesetzt war, rechnete die FDP-Fraktion mit der Ablehnung ihres Antrags, die Auto-Klassiker generell von den Fahrverboten auszunehmen. "Das wird den Oldtimern den Todesstoß versetzen", sagte Patrick Döring, Sprecher für europäische Verkehrspolitik, der WAZ.
Zur Bekämpfung der Feinstaub-Probleme werden im kommenden Jahr in Deutschland voraussichtlich 21 Umweltzonen ausgewiesen, darunter auch im Ruhrgebiet. Historische Fahrzeuge mit dem "H"-Kennzeichen erhalten wegen der fehlenden Abgasreinigung keine Durchfahrterlaubnis. Eine Ausnahmegenehmigung müssen die Halter bei den Städten und Kommunen beantragen.
In Nordrhein-Westfalen hat das Landesumweltministerium zwar signalisiert, sich für Ausnahmen einzusetzen. Für Döring aber ändert das nicht viel: "Dies mag für organisierte Rundfahrten gelten, bedeutet aber keine dauerhafte Fahrerlaubnis für den Oldtimer-Besitzer, der sein Fahrzeug bei schönem Wetter aus der Garage holen will. Er wird zum Bittsteller." Dass nun für jede Fahrt eine Erlaubnis eingeholt werden müsse, "mache die Pflege dieses Kulturguts, durch die einzigartige Fahrzeuge und damit auch ein kulturelles Erbe bewahrt werden, quasi unmöglich."
Nach Plänen von Union und SPD sollen die Fahrverbote für Oldtimer in zwei Jahren überprüft werden. Die FDP macht sich zwar Hoffnung, dass das Bundesumweltministerium schon früher eine bundesweite Ausnahme auf den Weg bringt. "Doch bis zum Start der Umweltzonen wird das nicht klappen", glaubt Döring.
Die drohenden Fahrverbote für Oldtimer sorgen seit Monaten für Streit. Die Initiative Kulturgut Mobilität argumentiert, dass auf Oldtimer-Pkw nur 0,03 Prozent aller in Deutschland gefahrenen Kilometer entfalle, ihr Beitrag zum Feinstaub-Problem somit gegen Null tendiere. Experten weisen hingegen darauf hin, dass der Schadstoffausstoß eines Fahrzeugs ohne Kat um ein Vielfaches höher liege als bei einem Auto nach dem heutigen Stand der Technik.
11.10.2007 Von Jürgen Polzin
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