Turbo-May Der Trend 2007

  • @Willi&Markus: Distanzring der Nockenwelle ist drauf (siehe Bild die obere). Axialspiel sollte stimmen, habe genau diese losen Axiallager und Deine Kurbellwelle, Willi ;)



    Passt alles, wackelt nix und dreht :)


    Das Nockenwellenrad hab ich hinten abdrehen lassen und die Schrauben gekürzt. Alles verloctite, verfestigt und verbaut. Die Steuerzeiten lass ich mal serie. Vorschläge immer willkommen ;)






    Sorry, war wohl so erregt dass ich alle Bilder verwackelt hab.... ;)

  • das Blau kommt mir bekannt vor, könnte Ford Light Blue von VHT sein :D

  • Zitat

    Original von ellum


    Die Steuerzeiten lass ich mal serie. Vorschläge immer willkommen ;)


    Der Vorteil des verstellbaren Rades ist ja, dass Du die Steuerzeiten auch wirklich serienmässig einstellen kannst. Tatsächlich stehen die Steuerzeiten in Serienmotoren meistens schon ein paar Grad daneben.


    Ansonsten würde ich auch erstmal die Seriensteuerzeiten einstellen. Oder etwas Vorlauf, max 5°. Hattest Du eigentlich eine 108 oder 114 PS Nockenwelle?

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Hi Willi,


    Ja genau, dass hattest Du erwähnt gehabt. Hab so gut wie möglich mit den "Zähnen" gezielt und danach mit hilfe der Schrauben noch ausgerichtet.


    Ich hab eine 108PS Nockenwelle, die 114PS würde doch gar nicht passen de der Block von '78 ist?


    Warum etwas Vorlauf? Ich habe überhaupt keinen Plan von der Steuerzeitengeschite, hab noch nie was dami zu tun gehabt.


  • Des muste schon mit hilfe von messuhren ein bisschen genauer einstellen, sonst is des mit dem verstellbaren Nockenwellenrad quatsch, hätteste dann mit versatzpassfedern genauso hinbekommen. Wennste noch 2 Wochen warten kannst bis ich wieder zu hause bin, schick ich dir ne Kopie von der einstellgeschichte...

  • Zitat

    Original von Ben
    Wennste noch 2 Wochen warten kannst bis ich wieder zu hause bin, schick ich dir ne Kopie von der einstellgeschichte...


    Könntest Du das auch Scannen und verschicken/hier einstellen?
    Würd mich auch sehr interessieren!


    LG Stefan

  • Zitat

    Original von Stefan (A)


    Könntest Du das auch Scannen und verschicken/hier einstellen?
    Würd mich auch sehr interessieren!


    LG Stefan


    kann ich, wie gesagt aber erst in zwei wochen...

  • Zitat

    Original von ellum



    Ich hab eine 108PS Nockenwelle, die 114PS würde doch gar nicht passen de der Block von '78 ist?



    114er Wellen gab es ab 06.1979 mit kleinen Lagern. Ab xx.1981 gab es die grossen Lager.


    Da die Ventilöffnungszeiten beider Wellen (108 & 114) aber gleich sind, kannst du auch das NW-Rad um einen Zahn versetzt einbauen. Dann hast du die Steuerzeiten vom 114er.

  • Ben: Kein Stress, ich bin gerade in Spanien und mach "Urlaub" ;) Hab mir schon überlegt mir so ein Kreis im CAD mit den verschiedenen Winkeln einzuzeichnen und auszudrucken. So eine Gradscheibe dürfte doch nichts anderes sein (?).


    bruno: Sind denn die Steuerzeiten vom 114 PS optimaler? Wenn ich will dass die EV früher öffnen brauch ich ja "Vorlauf". Aber die Einlasszeit bleibt ja gleich, wodurch entsteht dann der Leistungsgewinn/verlust?

  • Gute Idee mit der Gradscheibe, das funktioniert. Du solltest unbedingt auch die OT Markierung mit der Messuhr überprüfen, auch wenn sie meistens stimmt, manchmal aber auch nicht.
    Geht auch ohne Messuhr, auch genauso genau, vor allem wenn die Köpfe runter sind.


    Einfach aus stabilem Flach- oder Winkeleisen einen Kolbenanschlag bauen, also ein Flacheisen, was Diagonal über Zyl. 1 an zwei Kopschraubengewinde geschraubt wird, als Kolbenanschlag eine Hutmutter mittig zum Kolben unter dieses Flacheisen schrauben.
    Dann Kurbelwelle drehen, bis der Kolben gegen den Anschlag kommt, aber VORSICHTIG!!!.
    Jetzt mit einer Reissnadel eine Markierung an der Riemenscheibe anbringen.
    Danach die Kurbelwelle andersrum drehen, bis der Kolben wieder gegen den Anschlag kommt, natürlich genauso vorsichtig.
    Wieder eine Markierung anbringen, OT muss nun genau mittig zwischen den beiden Markierungen sein.


    Auf jeden Fall solltest Du die Steuerzeiten wirklich genau mit Messuhr und Gradscheibe einstellen, kaum was kostet oder bringt mehr Leistung als verstellte Steuerzeiten. Und dazu braucht man natürlich einen genauen OT als Bezug.


    Meistens bringt etwas mehr Vorlauf mehr Leistung unten rum. Hauptsächlich deshalb, weil die dynamische Kompression höher ist. Die Verdichtung kann ja erst anfangen, wenn das Einlassventil geschlossen ist. Das Einlassventil schliesst nunmal nach UT, also ist der Kolben schon wieder auf dem Weg nach oben. Schliesst das Einlassventil früher, also kürzer nach UT, fängt die Kompression früher an und erreicht natürlich auch einen höheren Wert.


    Bei hohen Drehzahlen kostet der Vorlauf zwar eventuell wieder etwas Leistung, aber auch nur bei Saugmotoren...


    Könnte man Stundenlang drüber schreiben, fehlt mir aber die Zeit zu.
    Ich würde irgendwas zwischen 108 und 114 PS Steuerzeiten einstellen, aber nicht über die 114 PS Einstellung hinaus gehen. Dank 2,6 Liter wird das Drehmoment eh schon nicht ganz schlecht sein.


    Ach ja, die 114PS Nockenwelle hat 5° Vorlauf gegenüber der 108PS.


    Schönen Urlaub wünsch ich Dir noch!

    3 Mal editiert, zuletzt von Willi ()

  • ist das nicht widersprüchlich, erst die Verdichtung mechanisch zu verringern um sie dann künstlich über einen hohen Vorlauf wieder zu erhöhen? :gruebel:

  • habsch mich auch grad gefragt. aber dazu bin ich noch nicht tief genug in der materie.

  • Jein.


    Die dynamische Verdichtung wird zwar erhöht, dafür wird die Zylinderfüllung bei hohen Drehzahlen verschlechtert. Was an Gemisch nicht da ist, kann auch nicht verdichtet werden.


    Durch die Aufladung kann man sich in höheren Drehzahlbereichen aber je nach Ladedruck die Füllung schon ganz ordentlich steigern. Eh klar.


    Ich finde es wichtig, einen May Turbo Motor bei niedrigen Drehzahlen gut bei Laune zu halten, der Lader ist nunmal relativ gross und sollte ruhig so früh und gleichmässig wie möglich einsetzen. Irgendwo muss die Energie für den Turbo ja herkommen.

  • Danke für die vielen Infos Willi, echt eine Bereicherung!


    Alles klar, nun desto kleiner (in der Höhe) die Hutmutter ist, desto genauer kann ich den OT Punkt bestimmen? Genial!


    Etwas ist mit allerdings nicht ganz klar. Ich habe ja einen Punkt auf das Kurbenwellenrad (dieses jedes ich mit dem Nockenwellenrad ausrichte), stimmt dieser Punkt auf dem Kurbelwellenrad 1:1 überrein mit dem auf den Riemenrad? Muss ja? Man stellt ja X° v.OT. die Zündung ein.


    Man könnte nun gehen und das Nockenwellenrad um so viel Verdrehen wie eine (zwb 5°) ZZP Markierung ist? Mann muss aber nun aufpassen, dass man es in die richtige Richtung dreht! Ich will etwas "Vorlauf" somit muss die Nockenwelle 5° "Vorsprung" gegenüber der Kurbelwelle haben? Sprich die Nockenwelle muss um 5° vorher beim "Treffpunkt" erscheinen als die Kurbelwelle?


    Wie wirkt sich nun die ganze Geschichte auf die Zündung aus? Spielt wohl überhaupt keine Rolle da OT immer noch am gleichen Ort ist wie vorher?


    Die Überlegung mit dem Drehmoment untenrum hab ich mir schon vorher gemacht . Deshalb wollte ich ja unbedingt 2.6 Liter. Und zwar ich habe den kleinen 2.3 KKK Lader. Sprich mit 2.6 kommt er früher als es vorhergesehen war, dafür nehme ich höhere Ladelufttemperaturen (und damit Leistung) im hohen Drehzahlbereich in kauf.


    Es fehlt wohl nun an Erfahrungswerten, aber ich denke nicht durch zusäztlichen Vorlauf der Motor "obenrum" "zugeschnürrt" wird. Er kann sich ja nicht gegen die Beatmung wehren, sobald der EV öffnet wird gefüllt, egal (?) was der Kolben gerade macht.


    Urlaub und mir raucht der Kopf :O :spitze:

  • Hi Elvis,


    grundsätzlich solltest Du wirklich unbedingt die Steuerzeiten mit einer Gradscheibe und einer Messuhr mit Magnetstativ einstellen, wie Ben ja auch schon geschrieben hat. Die Punkte auf den Stirnrädern sind nur Hilfsmarkierungen für den Motorzusammenbau. Die Punkte stehen sich tatsächlich gegenüber, wenn Zylinder 1 (und 5) im OT Stehen, trotzdem fehlt ja eine Bezugsmarkierung zum Motorblock. Die Punkte stehen sich auch ein paar Grad vor oder nach OT noch einigermassen gegenüber. Das ist alles viel zu ungenau.


    Hier mal ein Bild:



    Also einfach die Gradscheibe vorn an der Kurbelwelle befestigen, aus dickem Draht oder ähnlichem einen Zeiger biegen. Im Bild links an der Gradscheibe zu erkennen.
    Motor auf OT Zylinder 1 drehen und die Gradscheibe so ausrichten, das der Zeiger auf die OT Markierung auf der Gradscheibe zeigt.


    Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten.
    Entweder kann man alle Steuerzeitenangaben laut WHB genau überprüfen, also die Kurbelwelle genau auf z.B. 20° vor OT drehen (108 PS), nun muss die Messuhr, die den Federteller des Einlassventils abtastet, gerade eben anfangen sich zu bewegen. Dabei muss das Ventilspiel natürlich genau stimmen, die Steuerzeiten bei den V6 sind für Betriebsventilspiel angegeben. Das ist nicht bei allen Motoren so!


    Man muss auf jeden Fall immer jeweils beide Steuerwinkel überprüfen, also "Einlass öffnet" genauso wie "Einlass schliesst". Man stellt dabei meistens fest, das die Winkel nicht ganz genau so hinkommen, wie sie im WHB angegeben sind, wenn z.B. das Ventilspiel nicht 100% genau stimmt. Dann wird die Nockenwelle genau ausgemittelt, wenn der Öffnungswinkel meinetwegen insgesamt genau 4° zu lange dauern sollte stellt man dann eben (bei 108 PS Einstellung) 22° vor OT als Öffnungspunkt ein und 58° nach UT als Schliesspunkt, also jeweils 2° mehr.


    Die andere, eigentlich einfachere Möglichkeit ist, einfach den Punkt des maximalen Ventilhubs auf den richtigen Wert einzustellen.
    Das geht nur bei symmetrischen Nocken, wo der maximale Hub genau in der Mitte zwischen Öffnungs- und Schliesspunkt liegt. Ist bei den Seriennocken so. Lässt sich relativ einfach ausrechnen und liegt für Einlass für 114 PS bei 103° nach OT, für 108 PS bei 108° nach OT. Wobei dabei das Ventil bei max. Ventilhub über eine Spanne von ca. 10° Kurbelwelle praktisch still steht, dann sucht man sich einfach einen Punkt auf der Gradscheibe kurz vor dem maximalen Ventilhub und merkt sich hier den Wert, den die Messuhr anzeigt. Dan dreht man über den maximalen Ventilhub hinaus, bis die Messuhr wieder den gleichen Wert anzeigt und guckt wieder auf die Gradscheibe. Der genaue Wert liegt nun wieder zwischen diesen beiden Punkten auf der Gradscheibe.


    Ansonsten ist es richtig, dass die Nockenwelle bei 5° Vorlauf tatsächlich Vorsprung zur Kurbelwelle haben soll. Allerdings 5° Vorsprung bei den Steuerzeiten, damit ist nicht gemeint, dass die Nockenwelle 5° weiter gedreht werden soll. Die Steuerzeiten beziehen sich zur Kurbelwelle. Beim 108 PS öffnet zum Beispiel das Einlassventil, wenn die Kurbelwelle 25° vor OT steht, beim 114 PS öffnet es, wenn die Kurbelwelle 20° vor OT ist. Und diese 5° Versatz finden sich bei allen Steuerwinkeln.


    Um die Steuerzeiten um 5° zu verstellen muss die Nockenwelle um 2,5° verstellt werden, weil sich die Kurbelwelle ja doppelt so schnell wie die Nockenwelle dreht.


    Deshalb haut das auch nicht so genau hin, die 108 PS Nockenwelle einfach durch einen versetzten Zahn auf die 114 PS Einstellung zu bringen. Das Kurbelwellenstirnrad hat 34 Zähne, das Nockenwellenrad logischerweise 68 Zähne. Versetzt man also das Stirnrad um einen Zahn, hat man die Nockenwelle zwar um etwas ca. 5,3° relativ zur Kurbelwelle verstellt, die Steuerzeiten dabei aber um ca.10,6° geändert.

  • Am Wochenende gabs Hochzeit....


    Danke Bruno für die Nummer!!



    Spaziergang....



    Mal eben Wandler drauf, schön mit Loctite und Drehmoment angezogen. Mal gucken wie lange es der Kollege mitmacht....



    Ausweichmanöver...



    Passt, sitzt und Wackelt. Noch ein paar Kleinigkeiten dann passt er perfekt.



    Grüessli
    Elvis