sooo... weiter gehts. gestern beim Willi gewesen zwecks Begutachtung und ausmessen. Ergebnis:
Alle Kolben Maßhaltig und im normalen Verschleißrahmen. Liegen alle zwischen 90,770 und 90,780mm Originalmaß ist 90,803mm.
Das Kolbenspiel lag bei Zylinder 2 bis 6 bei 0,04mm bis 0,05mm. Nur Zylinder 1 lag zwischen 0,05mm und 0,07mm. Original gebohrt war auf etwa 0,040 bis 0,045mm. Und zwar sehr präzise wie Willi durchaus mit positiver Verwunderung feststellte (gemessen im unteren Zylinderteil der vom Kolben nicht durchlaufen wird)
Nach dem Hohnen hatten wir durchweg 0,06 bis 0,07mm Spiel. Also alles tutti! Block und Kolben werden weiterverwendet. Klar kann man noch kleineres Spiel zugrundelegen aber ich will keinen Formel1-Motor bauen. Man kann sich auch anstellen. Willi erzählte von (Schmiede)Kolben die ein vorgegebenes Neuspiel von 0,12mm hatten. Opelzeugs. :D
Vorher (schön blankpoliert):
Hinterher:
Die Lagergasse der KW ist auch sehr Maßhaltig, bei mit 100Nm angezogenen Lagerdeckeln liegt die Abweichung vom Kreis bei weniger als 0,01mm. Die KW ist ebenfalls in Ordnung.
Das ganze Wirks fliegt die Tager erstmal ins Säurebad. Also Köpfe, Block und weitere Gussteile.
Die Nockenwelle taugt nur noch als Designerbriefbeschwerer, ebenso die Stößel. Kompletten Satz rein, also neue (Serien-)Nocke, Stößel, Federn und ab. Ventilführungen sind auch hinüber, kommen Bronzeführungen rein. Die Ventilschäfte liegen alle zwischen 7,999mm und 8,000mm. Also weiter Nutzbar. Willi dreht/fräst mir die Ventile und -sitze noch Strömungsgünstiger, sodass bei kleinen ventilöffnungen schon für einen höheren Füllungsgrad gesorgt wird.
Nockenwellenrad is auch Müll, da kommt nen neues drauf und wird abgestimmt. Die Werkstoleranzen liegen wohl teilweise bis zu 5° abweichung. Muss man ja nicht unbedingt tolerieren.
Köpfe werden noch ein wenig nachbearbeitet, insbesonders der Siamesische Auslass wird um einiges vergrößert. Einlassseitig werden die äußere Einlässe noch auf Dichtungsmaß gebracht, die mittleren nicht, da der Füllungsgrad der beiden mittleren und damit am nächsten am Vergaser sitzenden Zylinder eh am höchsten ist. Den Unterschied zu den Äußeren muss man nicht noch weiter erhöhen. Die Köpfe werden zwischen den beiden Zylindern aufgebohrt wo beide Auslässe sich gegenüberliegen. Werksseitig sind dort bei den 2,0 bis 2,6 keine Öffnungen. Beim 2,8 schon. Somit wird diese Stelle noch ein wenig besser gekühlt. (Fotos folgen noch). Die Ventilführungsnasen im Einlass werden noch ein wenig abgerundet wenn die neuen Führungen drin sind. Insgesamt werden die Änderungen an den Köpfen aber recht harmlos ausfallen. Der Guss wird nicht geglättet oder poliert, das Ansaugsystem beim V6 neigt eh zu Kondensation des Kraftstoffes, das muss nicht noch weiter erhöht werden. Unebenheit und Kanten werde ich entfernen, bzw abrunden/glätten.
Alle Lager werden ersetzt, ebenso wie die Kolbenringe. Wie sich nun herausgestellt hat sind die Kolben nicht vom 2,3 16V Scorpio sondern vom 2,0 OHC. Danke an Ford für das herrliche Baukastensystem. Da sich herausgestellt hat, dass die Kolben-Pleuel-einheit knappe 30g leichter ist als Serie wird die Kurbelwelle noch neu gewuchtet. Bei diesen Kolben hat Mahle das kolbenhemd nicht so weit heruntergezogen wie beim alten Pleuel. Vermutlich um die Laufgeräusche der Kolben zu vermindern. Die Pleuelschrauben werden durch eine modernere, Stabilere Version ersetzt.
Das zweite von links ist die verbaute Kolben/Pleuel-einheit.
Mein Dank gilt an dieser Stelle Willi der sich den halben Samstag für mich Zeit genommen hat. Viele der Dinge da oben ausm Text stammen von ihm - Erfahrung ist doch durch nix zu ersetzen! Danke Willi!