Tuningmotor mit Holley einstellen

  • Ich glaube auch das Offenhauser sich bei der Konstruktion etwas gedacht hat, nur geht dass nicht mit unserer Leistungvorstellung des Modernen Motors konform.
    Allein dieser (für unsere Verhältnisse) grosse Vergaser weckt in uns eine übermäßige Leistungerwartung :D
    Die Erwartung einer "Deutschen" Präzision kann diese Brücke nicht erfüllen, was uns schon mal die Einstellung zu der Qualität der Amisachen erheblich anzweifeln lässt.
    Wer sich jedoch dabei macht und das ganze etwas verfeinert kann sicher auch den Erfolg für sich einstreichen, ist ja überall so, doch würde ich nicht noch einmal auf die Gedanken kommen Du machst dass schon, andere haben das ja auch geschafft.


    Zugegeben ich war mit der Vergaseranlage und der erzielten Leistung recht zufrieden, 186PS für einen Vergasermotor und den dennoch recht günstigen Verbrauch von 11-14l auf 100km, damit konnte ich gut leben. Auch die Leistungentfaltung hat mir gut gefallen.
    Einzig ein Mechanischer Fehler, der mir bis heute nicht bekannt ist, hat mir das ganze vermiest.
    ...........trotzdem würde ich nie wieder ein Holley nehmen ;)


    Schmigos
    Ich hoffe Du machst uns allen noch was vor und zeigst es uns, wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg (oder braucht man mehr Glück??)

  • Hm.
    Die Holleyformel zur Vergaserberechnung mal in allen Ehren, aber was hat man denn schon für eine Wahl? Kleinere 4-Fach Holleys als 390er gibt's doch gar nicht (mehr ?), oder? Und genau betrachtet sind die Vergaser doch gar nicht sooo gross.


    Die Drosselklappen messen jeweils ca. 36,5 mm, die Venturis jeweils ca. 27 mm.


    Zum Vergleich haben die 2,8er Solexvergaser 38mm Drosselklappen und 28 mm Venturis. Die 3,0 Essex Weber haben 38 mm Drosselklappen und 27 mm Venturis.


    Also hat man mit dem 390 Holley einfach (sehr einfach :stupid: ) gesagt auch nur etwas weniger als 2 2,8er Vergaser. Klar ist das ne Milchmädchenrechnung, aber es kommt ja noch besser.

    Der grösste Vorteil des Holley mit über Unterdruck betätigten Sekundärklappen ist doch, dass die Sekundärklappen eben wirklich erst öffnen, wenn der Unterdruck in den Primärventuris bei Volllast ansteigt, der (Primär...)-Vergaser also an die Grenze seiner möglichen Luftmenge kommt. Und auch dann öffnen die Sekundärklappen natürlich nicht sofort voll. Eventuell werden sie auch nie wirklich voll öffnen, je nach Motor, weil der Vergaser eben eventuell zu gross ist, bei dem serienmässigen 2,6 von Volker war's ja vielleicht auch so.


    Bis etwa 3/4 Enddrehzahl fährt man also eh nur mit dem Primärvergaser (also der ersten Stufe), meist auch bei stärker bearbeiteten Motoren. Ist doch Ideal für Strassenmotoren, der Drosselverlust, der durch dieses System entsteht, ist doch ziemlich gering. Bestimmt kein Grund zum "double Pumper" zu greifen, wo auch die Sekundärklappen mechanisch öffnen.


    Ich sehe da eigentlich kein Problem, das vernünftig und sparsam zum Laufen zu bekommen, die Möglichkeiten sind doch alle da, nicht zuletzt deshalb, weil es eben auch ein Powervalve (Volllastanreicherung) gibt, was sich sogar kalibrieren lässt, damit lässt sich doch prima ein mageres Teillastgemisch hinkriegen.


    Klar darf man natürlich nicht unter den Tisch kehren, dass das Wechseln der Düsen schon etwas aufwändiger als bei anderen Vergasern ist. Vielleicht ist genau das auch das Hauptproblem, irgendwann hat der Vergaserabstimmer einfach keinen Bock mehr und sagt "is gut jetzt", wer will und kann das schon kontrollieren. "Wenn er man fett genug ist wird er schon laufen..."
    Wenn einer den Vergaser mal eben in ein, zwei Stunden fertig abstimmen will wäre ich doch etwas skeptisch.


    Ich habe einen 2,8er mit 2935 cm³ laufen, mit ähnlichen Teilen wie auch bei Benedicts Motor verbaut sind, aber mit nur einem Weber 40 DFI5 auf der angepassten 2,8er Ansaugbrücke. Und der Motor hat genau das Problem, dass er bei ca. 6700 U/min gegen eine Wand läuft und einfach ncht mehr höher dreht. Und bei Volllast eben auch ab ca. 5000 U/min Unterdruck im Ansaugsystem aufbaut. Der Vergaser ist also zu klein. Ich glaube, wir müssten da auch mal den Holley ausprobieren.


    Zitat

    Original von guest
    Ich habe damals für eine neue Brücke 400 Taler bezahlt, dazu kam dann noch en neuer 390er für knapp 380, dann diverse Dichtungen usw. Alles in allem waren das ca 850 Euro, ohne den Luftfilter der nochmal 100 kostete, aber das ist ja nicht unbedingt nötig gewesen. Für das ganze Geld könnte man sicher effektivere Sachen als die Offenhauser montieren.


    Effektivere Sachen? Meinst Du wirklich? Für das Geld bekommt man doch noch nicht mal 2 neue Weber 40 DCNF. Und dann fehlt noch der dritte Vergaser und auch noch die spottbillige Ansaugbrücke. Und für den Strassengebrauch ist das ja nun auch nicht gerade die ideale Vergaseranlage. Die Weber DCNF haben ja nunmal kein Powervalve, müssen also für den Teillastbereich schon etwas fett bedüst werden, damit das Gemisch bei Vollast passt.

    Bei der Konstruktion der Offenhauser Brücke haben die sich schon was gedacht. Durch die Unterschiedlichen Saugwege der Primär- und Sekundärsysteme sollten sich Kraftstoff und Luft gut mischen und sollte das Gemisch gut verteilt werden. Eben deshalb sollte auch ein etwas zu grosser Vergaser kein Problem sein. Die Brücke macht ja sowieso nur mit einem 4-fach Vergaser Sinn.


    Deshalb finde ich das schon günstig, obwohl man die Brücken in Amiland wohl teilweise auch noch viel billiger bekommt. Teile für Holleys sind doch auch leicht zu bekommen und nicht teuer. Ganz im Gegensatz zum Solex 4A1...


    Zitat

    Original von hardtop51
    ...also 50 Euro für nen brauchbaren Weber 44er...


    Mike, besorgst Du mir brauchbare 44er weber für 50 Euro? Ich nehme dann 10 Stück. ;)


    Gruss Willi

  • Hallo Willi,wie immer fundiertes Fachwissen !! Hätte mich gleich an dich wenden sollen,denke dein Telefon wird die Tage mal klingeln.Tschüß Benedict


    (Danke für den Tip mit dem Capri Club Chicago,haste mal unter Rokstock gegooglelt ?)

  • Hallo Benedict,


    ja, interessante Sachen gibts da zu sehen. Beeindruckend für die Zeit finde diesen Rokstock RSR Capri Turbo. Gab also noch mehr als nur May-Turbo oder die Turbo Technics Geschichten im Tickford Capri.


    Klar, ruf mal an, bin eh krankgeschrieben diese Woche.
    Deshalb habe ich auch Zeit, so viel zu schreiben... ;)


    Gruss Willi

  • Gibt's was neues, läuft der Holley nun? Übrigens ein guter Vergaser wenn man sich damit auskennt. Da es sich in der Regel bei Edelbrock sowie Holley um Universal-Vergaser handelt, liegt die Kalibrierung immer beim Fahrer. Also, nicht auf das Teil schimpfen sondern den Fehler suchen - meistens das Powervalve beim Holley (Lastanreicherungsventil).


    Solange diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, braucht man mit den Düsen erst gar nicht beginnen. Auch bei Neuteilen ist es unerläßlich das Powervalve auf korrekten Verschluß zu prüfen.


    Die Primärstufe beim Holley kann mit Düsen kalibriert werden, die Sekundärstufe hat bei der Baureihe 4160 Platten die ausgetauscht werden können/müssen. Handelt es sich um einen 4150 können auch in der 2. Stufe Düsen gewechselt werden. Der 390er wird als 4160 ausgeliefert.

  • Hallo,ne gibt nix neues.Habe mir nen Schwung neue Hauptdüsen gekauft und werde nach meinem Urlaub das "Projekt" mit Willi in Angriff nehmen.Werde dann ausführlich mit Bilder .
    das Ergebnis präsentieren.Tschüß Benedict

  • Was, nur Düsen allein? Hol Dir auf alle Fälle den Dichtsatz 37-119, weiter sollten die Papierdichtungen unter den Schrauben der Schwimmerkammer durch Nylon ersetzt werden. Die aus Papier gehen durch wiederholtes öffnen schnell kaputt.


    Speziell beim 390er Holley muß auch auf die O-Ringe zwischen Platineblock und dem Grundgehäuse geachtet werden. Sind diese beschädigt dringt zusätzlich Kraftstoff in die Ansaugbrücke.
    Das gleiche gilt für das Lastanreichungs-Ventil, Dichtung kaputt - Kraftstoff läuft durch die Vakuumbohrung.


    Mein erster Tipp für 'ne Grundeinstellung:


    48er Hauptdüse
    Lastanreichungs-Ventil 6.5Hg (solte Serie sein)
    Beschleunigernocke pink (trägt die Nr. 330)
    Feder Unterdruckverstellung: gelb lange Windung