Radlager wechseln - auf die sanfte Methode

  • Du brauchst:
    [list=a]
    [*]Alte Herdplatte
    [*]Handschuhe
    [*]Wasserpumpenzange o.ä.
    [*]ne Kühltruhe oder einfach nur kaltes Wasser
    [*]natürlich die Steckachse, neues Radlager und neuen Haltering
    [/list=a]
    So gehts:
    Herdplatte auf volle bulle, Haltering druf, Lagerinnenring auf den Haltering legen und warten bis es ganz leicht zischt (ist die luft und das heiß werdende fett im Lager, bloß nicht länger drauflassen, denn sonst verbrennt das Fett), dann umgedreht und wieder ein paar Sekunden gewartet. Dann auf die eiskalte Steckachse (etweder über nacht in mutters Gefriertruhe oder ne zeitlang über kaltes wasser gehalten) geschmissen (Handschuhe!, tut weh), auf den Lagersitz rutschen lassen, sitzt (das muß schnell geschehen, das zeug kühlt sehr schnell wieder ab). Der Haltering wurde währendessen von Blau wieder richtung silber weiß und auch auf die wieder eiskalte Steckachse (also erst wieder unter kaltes Wasser etc.) geschmissen (Zange, sonst tut auch weh)...
    Vielleicht ne halbe Stunde für Beide, ohne Ansterengung und ohne Gewalt also schön schonend für die neuen Lager....
    Mann kann den Haltering auch mit nem Sauerstoffbrenner rotglühend machen und dann draufrutschen lassen, verschafft ein bisschen mehr zeit, aber nicht jeder hat nen Sauerstoffbrenner in der Werkstatt.
    Habs so bei meinem P7 gemacht funktioniert beim Taunus etc. genauso.
    Man kann so jedes Lager so einbauen, auch Fahrwerksbuchsen etc...


    Benjamin

    2 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Wie hast du das Lager abgezogen?Schrumpfring zerstört oder mit dem Brenner?
    Gruß Thorsten!

  • schrumpfring hab ich mit nem 8mm-Bohrer aufgebohrt und dann mit nem keil aufgesprengt. Mit dem Brenner funtioniert nicht, da sich die Steckachse, da stahlguss, sich mehr ausdehnt als der Ring (hat 0,3mm übermaß) und es eher fester wird. Was noch geht ist mit ner 80t-Presse (oder auch ne kleinere, habs bloß schon an ner 80t-Presse probiert) den Ring runterzudrücken, ist aber ne heikle sache. Am besten neuen ring verwenden, den man aus st37 oder nachgedreht hat (kein C45 nehmen, da der nach dem erkalten dann glashart wird)
    und mach dir gleich mehr, denn ich hab auch 2 versuche gebraucht, bis er saß...


    Ach ja: Lager mab ich mit ner Presse abgezogen, man kann sich aber auch ne abziehvorrichtung schweißen uder das alte lager auch aufflexen und aufsprengen....

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Wieso hast du nen einzelnen Lagerinnenring?
    Das Lager ist eigentlich kpl.und mit Abdichtung!
    Die geht beim Erhitzen wohl in den meisten Fällen über die Wupper!
    Ralf :gruebel:

  • nun auch für Elektroniker:
    du sollst das komplette Lager mit hilfe des Halteringes auf die Herdplatte legen, sodass nur der Innenring erhitzt wird
    Und das das Lager beim erhitzen über die "Wupper" geht ist schlichtweg quatsch, das erzählt dir vielleicht der Verkäufer im Baumarkt. Aber kannst ja mal bei INA anrufen (die übrigens diese Methode ders Fügens sogar empfehlen). Ich kann dir gerne die Telefonnummer geben.

  • Nicht des Lager geht kaputt, sondern der Dichtring. Das war nämlich auch genau mein Gedanke.

  • man soll das teil doch nur erwärmen, nicht rotglühend machen, ca. 90 Grad, nicht mehr. Laut spezifikation hält der Dichtring 280Grad aus...

  • Zitat

    Original von Ben
    nun auch für Elektroniker:
    du sollst das komplette Lager mit hilfe des Halteringes auf die Herdplatte legen, sodass nur der Innenring erhitzt wird
    Und das das Lager beim erhitzen über die "Wupper" geht ist schlichtweg quatsch, das erzählt dir vielleicht der Verkäufer im Baumarkt. Aber kannst ja mal bei INA anrufen (die übrigens diese Methode ders Fügens sogar empfehlen). Ich kann dir gerne die Telefonnummer geben.


    Das klingt ein wenig so,als wenn ich was schreibe und alle Welt fühlt sich angepisst. :gruebel:
    Aber ich weiss,dass bei geschriebenem die Betonung fehlt,da helfen nichtmal die Gesichter links. :D;(;):sad:
    Kühltruhe ist ja auch ok,aber"Herdplatte auf volle Bulle"ist sicher sehr ungenau für später erwähnte 90°C,oder?(Wieviel die vertragen sollen weiss ich halt auch nicht,aber "bis es zischt"?)
    Ich kann übrigens,wenn ich die mal wieder in der Hand habe,mal die Originalringe ausmessen.
    Hab das auch schonmal gepostet,ein passendes Rohr mit etwas mehr Innendurchmesser als das Lager hilft enorm bei der Montage.


    Übrigens wirst du es kaum schaffen bei dem Lager nur den Innenring zu erhitzen,der kann sich ja kaum ausdehnen wenns aussen nicht mitmacht,schliesslich werden sogar die Kugeln grösser!


    Der Elektroniker ;)



    Nachträglich noch alles Gute zum 22.(vorm halben Jahr war ich noch doppelt so alt wie du,Hosenscheisser :O )!



    Soll aber echt keine Klugscheisserei sein,Peace on earth! ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von stanley_motors ()

  • Aufpressen geht auch mit n großen Schraubstock,ca. 1m langes auspuffrohr zur verlängerung (als Hebel also) und ne Nuss die über die Stackachse geht.
    Brauch mann auch nix erhitzen bei.
    bei "volle Bulle" und "zischen" hab ich auch erstmal mir den Kopf gekratzt,aber 90Grad und weit mehr halte Lager locker aus.

  • Hab für solche Zwecke vor einiger Zeit mal ein praktisches Teil gesehen:


    Alte Nachttischlampe, von der man den Lampenschirm entfernt hatte. 100-Watt-Birne rein und Lager oben auf die Birne legen. Nach ´ner halben Stunde ist das Lager auf Temperatur, kann aber nicht zu heiß werden.
    Außerdem hat man in der Zeit noch Licht genug, um ein bischen im WHB zu schmökern. ;)


    Uli

  • ich mach immer nen feuer im garten, lege das lager in die glut und packe das rotglühende ding auf die Achse. dichtring und fett sind dann natürlich verbrannt.


    irgendwo ist hier auch ne anleitung von mir, wie ichs gemacht habe, sogar mit bilder!

  • Ich binde mein Lager immer um meinen Krümmer und fahre dann mit voll Speed über die Bahn bis mein Motor überdreht ist.Danach hat sich das mit dem Lager sowieso erledigt.
    Paßcal deine Anleitung muß ich auch mal raussuchen ist vielleicht aufschlußreich.
    Gruß Thorsten

  • Ginge das mit der Steckachse evtl. noch etwas leichter, wenn man die in flüssigen Stickstoff stellt?


    Ja, ich weiß: müsste man besorgen. Haben wir mal inner Firma gemacht, wo wir in Schiffsdiesel-Zylinderköpfen Ventilsitzringe so weit runtergekühlt einfach in ihren Sitz reinlegen konnten. Nachdem sie wieder aufgetaut waren, saßen die bombenfest und passgenau in ihrer Position.


    Weiß nur nicht, was das Zeug kostet und ob sich das angesichts des Durchmessers der Achse an der Stelle überhaupt lohnt...


    Eure Meinung?

  • Das Erhitzen des Rings ist sinnvoller, als das Abkühlen der Welle.
    Wir tun die auf ne Herdplatte bis sie lilablau sind. Dann mit ner Wapuzange druff. Welle nicht gekühlt. Nach 5 Sekunden sind die nicht mehr bewegbar, nur noch sprengbar.
    Für Lager mit Kunststoffabdeckungen is aber die gute Rohr und dicker Hammer Methode nicht unbedingt die Schlechteste. 90 Grad sind dem Material eher egal, würd ich sagen.