grade auf der Lokari HP entdeckt:
Wie viel Sprit ein Auto verbraucht und wie sehr es die Umwelt und das Klima belastet, müssen die Konzerne künftig den Autokäufern mitteilen. So verlangt es die EU. Da wird natürlich hauptsächlich mit dem minimalen Spritverbrauch geworben. Das dieser Normverbrauch aber im Betrieb gewaltige Ausreißer nach oben hat, steht auf einem anderen Blatt Papier! Das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie hat dazu folgendes berechnet: Neben der freigesetzten Energie und dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO) welches dem Auspuff entweicht sind zwei weitere klimaschädliche Gase mit dem Betrieb eines Automobils verbunden: Distickstoffoxid oder Lachgas (N2O) aus Katalysatoren und die teilhalogenierte Flurkohlenwasserstoffe (HFC), die als Kühlmittel der heute allgegenwärtigen Klimaanlagen dienen. Das Fazit (nachzulesen in der SZ vom 9.4.02 Artikel: Die wunderbare Welt der Schubkraft), 8 Liter Autos sind eigentlich 11 Liter Autos, wenn man alle Nebenaspekte (zum Beispiel verursacht der Gebrauch der Klimaanlage einen Mehrverbrauch von 0,35 Litern/100 km) berücksichtigt. Auch die modernen Diesel die als schadstoffarm eingestuft werden, haben einen gravierenden Nachteil: Die Mikrorußpartikel die sie absondern sind lungengängig! D.h. die Rußflocken der älteren Dieselmotoren werden ausgehustet, die Mikropartikel der neuen Diesel lagern sich im Lungengewebe an.
Verkehrte Welt?
Jetzt kommt die Stunde der Oldtimer. Generell sieht es so aus: Wer einen Oldtimer ganzjährig und ausschließlich nutzt, ist der wahre Umweltfreund. Eine Greenpeace-Studie kommt zu dem Schluß, das die Neuproduktion eines Fahrzeuges die Umwelt so stark belastet, dass die Belastungen während des Gebrauchs sogar eher in den Hintergrund treten. Weiterhin sind Oldtimerfahrer in der Regel defensive und mit Umsicht fahrende Leute die sich mit der Technik auseinandersetzen. Der Spritverbrauch pendelt sich bei dieser Fahrweise dann schnell in Regionen eines sparsamen Neuwagens ein. Dazu kommt, dass zahlreiche, benzinfressende, dienstbare Geister wie Servolenkungen, Klimaanlagen (höchstens in Form von umweltfreundlichen Faltschiebedächern) nicht an Bord sind. Letztendlich ist es auch das Gewicht beim Verbrauch ausschlaggebend: Es spricht ja wohl für sich das ein Mercedes Ponton mit 1200kg genauso viel wie ein neuer VW Golf wiegt.
Pikante Sichtweisen offenbart dabei das grüne Motto: „Reparieren statt wegwerfen“. oder ein weiterer Spruch aus dieser Richtung: „Bewahren und pflegen ist der wahre Umweltsegen“. Das scheint für alles zu gelten, nur für Autos nicht. Wir sollen am besten permanent neue Autos mit noch neuerer Umwelttechnik kaufen. Das hilft natürlich der Autoindustrie beim Absatz. Aber mal ehrlich: Die auf diese Weise politisch veralteten Autos ermöglichen doch in unseren ärmeren Nachbarländern (speziell Ostblock) erst den Einstieg in die Vollmotorisierung zu günstigen Einstandspreisen. Insofern sponsoren wir die weltweite Vollmotorisierung und beugen uns dem Konsumzwang, am besten noch per 3-Jahres-Leasing. Mit einem Oldtimer steigen Sie aus diesem Konsum-Kreislauf aus!
Natürlich ist die Crash-Sicherheit nicht ganz so hoch, aber eine gewisse Art von passiver Sicherheit genießen Sie auch im Oldtimer: Die anderen nehmen Rücksicht, der ein oder andere bekommt ein Lächeln übers Gesicht. Und wenn man es so betrachtet: Wie haben wir (die vor 70er-Generation) eigentlich alle unangeschnallt auf der Rücksitzbank von Vaters Käfer überlebt?!?!?! Und warum laufen Fußgänger noch immer ohne Helm in den Fußgängerzonen der Städte herum?