Hallo ihr Lieben!
Habe ein Problem, wo mir auch die stundenlange Suche im Internet nicht so ganz weitergeholfen hat!
Auch im Vorfeld konnte mir/uns noch keiner so richtig Antwort geben.
Was ist passiert? Erst mal der Reihe nach:
Mein Vater hatte letzten Samstag einen schweren Motorrad-Unfall.
Wir (mein Bruder + ich) wurden am Sonntag benachrichtigt und mussten auf das zuständige Polizei-Revier. Es wurde festgestellt, dass ich z.Zt. der am nächsten stehende Verwandte bin, weil ich dieses Jahr mehrfach Kontakt mit ihm hatte, unsere beiden Halbgeschwister im Ausland bzw. minderjährig sind. Beide Ex-Ehefrauen sind geschieden und haben lange nichts mehr mit ihm zu tun gehabt.
Darum wurden mir Papiere, Geldbörse und Schlüssel übergeben.
Ich habe seine Wohnung betreten, da ich anhand einer Visitenkarte eines "Rassevogelzüchters" annahm, mein Vater könnte ein Haustier in der Wohnung haben, um das man sich kümmern muss. War aber kein Piepmatz da...
Am Dienstag kam dann die Mitteilung, dass mein Vater verstorben sei. Einen Tag vor seinem Geburtstag! Details über die Verletzungen erspare ich euch...sind jetzt erst mal überflüssig.
Ich habe nach Möglichkeit alle benachrichtigt, die das was angeht.
Wir sind/waren gesetzlich verpflichtet, ein Bestattungsunternehmen zu beauftragen.
Dieses erwartet nun, dass wir das Familienbuch und die Scheidungsurkunde meines Vaters beibringen.
Wir also in die Wohnung und gesucht, gesucht, gesucht.
Beim Durchsehen sind uns Sachen untergekommen, bei denen wir uns fragen, ob auf uns nicht nun Unkosten und Umstände zukommen, die wir gar nicht tragen/bewältigen können.
Wir haben keine Rücklagen. Eine Erbschaft, die wenigstens alles decken könnte, erwarten wir auch nicht. Und möchten deshalb auch den Nachlass ablehnen, auch wenn etwas "rausspringen" könnte. Darum geht es uns aber wirklich nicht.
Fragen:
-sind wir durch das Betreten der Wohnung schon "zu weit" gegangen, um jetzt noch die Handhabung notwendiger Formalitäten ablehnen zu können?
-Wer hat Ahnung von Nachlassverwaltern? Kosten die (uns) Geld? Hier hat das Internet bereits versagt, mir eindeutig Antwort zu geben. Wie finde ich einen Nachlassverwalter? Selbst in den gelben Seiten finde ich sowas nicht.
-der andere Unfallbeteiligte war schuld, er gibt das unumwunden zu (und ist selbst mit den Nerven am Ende: Berufsfeuerwehrmann!!!).
Zahlt seine Haftpflichtversicherung möglicherweise die Bestattungskosten? Und evtl. auch einen nötigen Nachlassverwalter? Die Situation und jetzt anstehenden Folgen wären ja nicht, wenn er meinen Vater nicht über den Haufen gefahren hätte...
Hat da jemand Erfahrung selbst oder im Verwandten-/Bekanntenkreis gemacht? Wir werden das ohnehin noch erfahren. Aber es macht mich einfach verrückt, nicht bescheid zu wissen, was da auf uns zukommt! Und natürlich auch, an die falschen "Handhaber" zu geraten..
Und besonders unsere wesentlich jüngeren Halbgeschwister möchte ich davor bewahren, irgend einen beknackten Scheiß durchziehen/mitmachen zu müssen oder später zu erfahren, dass mit der Nachlassgeschichte unseres Vaters irgend ein Mist passiert ist. (Und wenn es "nur" der Verlust persönlicher Sachen mit ideellem Wert ist! Foto-Alben z.B. )
Es wäre nett, wenn mir jemand seine Erfahrung/sein Wissen nennen könnte. Im Netz habe ich nur vage Andeutungen oder "Beratung" für 1,99/Minute gefunden. Der Tod muss ein echt lukratives Geschäft mit nervlich am Ende stehenden Hinterbliebenen sein! :fuck:
Vielen Dank im Voraus!
Möglicherweise könnte in der Zukunft die Abhandlung dieses Themas auch für andere hilfreich sein. Nur deshalb habe ich mich überwunden, meine Fragen hier öffentlich zu stellen. Ist keine Effekt- oder Mitleid-Hascherei!